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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Wie sicher ist NexoBrid® – Ergebnisse einer Sicherheitsstudie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Christian Smolle - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Paul Wurzer - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich; University of Texas Medical Branch and Shriners Hospital for Children, Department of Surgery, Galveston, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Alexandru Tuca - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Yaron Shoham - MediWound Ltd., Yavne, Israel; Soroka University Medical Center, Faculty of Health Sciences, Ben Gurion University of the Negev, Plastic and Reconstructive Surgery Department and Burn Unit, Beer Sheva, Israel
  • Charles D. Voigt - University of Texas Medical Branch and Shriners Hospital for Children, Department of Surgery, Galveston, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Ludwik K. Branski - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich; University of Texas Medical Branch and Shriners Hospital for Children, Department of Surgery, Galveston, Vereinigte Staaten von Amerika
  • David B. Lumenta - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich
  • Lars-Peter Kamolz - Medizinische Universität Graz, Universitätsklinik für Chirurgie, Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Graz, Österreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav60

doi: 10.3205/16dav60, urn:nbn:de:0183-16dav604

Published: January 12, 2016

© 2016 Smolle et al.
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Text

Fragestellung: Verbrennungen sind häufige Verletzungen, die oft mit einer erheblichen Narben-bedingten Morbidität vergesellschaftet sind. Für einen bestmöglichen Ausgang muss das verbrannte Gewebe so schnell wie möglich entfernt werden. Bisher war die chirurgische Excision der Goldstandard. Seit kurzem kommt das Bromelain-basierte Debriding-Gel Nexobrid® zum Einsatz. Bromelain ist eine Enzymmischung, die aus der Ananaspflanze gewonnen wird.

Es sind aus der Literatur aber auch Fälle bekannt, die nach häufiger Bromelain-Staub Exposition eine „Bromelain-Allergie“ entwickelten. Ziel dieser Studie war es, die Staubkonzentration in der Luft während der Zubereitung des Nexobrid®-Gels zu messen um das Risiko einer Sensibilisierung über die Atemwege festzustellen.

Methoden: Der Zubereitungsprozess wurde unter standartisierten Bedingungen 5 Mal durchgeführt. Jeder Prozesszyklus dauerte zwischen 3 und 4 Minuten. Während der Zubereitung wurden mit einem Luftpartikelzähler Messungen durchgeführt.

Ergebnisse: Die gemessene Partikelkonzentration betrug zwischen 0.010 und 0.012 ng/m³ (Mittelwert 0.010 ng/m³).

Schlussfolgerung: Wir haben sehr niedrige Partikelkonzentrationen während der Zubereitung von Nexobrid gemessen. Es ist außerdem möglich, dass Hintergrundpartikel zu dem Messergebnis beigetragen haben. Unsere Literaturrecherche ergab, dass zum Auslösen einer bestehenden Allergie kleinste Konzentrationen von Aeroallergenen ausreichen, während für die Sensibilisierung große Konzentrationen nötig sind. Wir stufen die Verwendung von Nexobrid® und die Vorbereitung vor Ort daher grundsätzlich als sicher ein. Allerdings sollten Patienten mit einer bekannten Ananas-Allergie mit besonderer Vorsicht behandelt werden. Abgesehen von den üblichen Schutzmaßnahmen beim Umgang mit Medikamenten sind zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen für das Personal nicht nötig. Grundsätzlich empfehlen wir aber die Zubereitung vom Nexobrid-Gel im OP mit entsprechendem Mundschutz und Handschuhen. Eine Zubereitung unter einem Laminar-Air-Flow erscheint aber nicht als sinnvoll und indiziert.