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34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016)

13. - 16.01.2016, Berchtesgaden

Vergleich zweier Aufbereitungsmethoden zum Lipofilling – Zentrifugation und manuelle Reinigung

Meeting Abstract

  • presenting/speaker G. Felix Brölsch - Medizinische Hochschule Hannover, Plastische, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Harry M. Salinas - Massachusetts General Hospital, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Boston, MA, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Justin R. Fernandes - Massachusetts General Hospital, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Boston, MA, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Michael C. McCormack - Massachusetts General Hospital, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Boston, MA, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Amanda M. Meppelink - Massachusetts General Hospital, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Boston, MA, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Mark Randolph - Massachusetts General Hospital, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Boston, MA, Vereinigte Staaten von Amerika
  • Amy S. Colwell - Massachusetts General Hospital, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Boston, MA, Vereinigte Staaten von Amerika
  • William G. Austen Jr - Massachusetts General Hospital, Division of Plastic and Reconstructive Surgery, Boston, MA, Vereinigte Staaten von Amerika

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 34. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2016). Berchtesgaden, Deutschland, 13.-16.01.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dav27

doi: 10.3205/16dav27, urn:nbn:de:0183-16dav270

Published: January 12, 2016

© 2016 Brölsch et al.
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Fragestellung: Die autologe Fetttransplantation entwickelt sich neben der Brustrekonstruktion und Wiederherstellung von Volumendefiziten zunehmend zu einer beliebten Behandlungsoption zur Verbesserung des Narbenbildes nach Brandverletzungen. Zur Fettgewinnung und -aufbereitung unterscheidet man verschiedene Techniken. Etabliert haben sich hierbei die Verfahren der manuellen Fettaufbereitung sowie die der Zentrifugation.

Inwieweit die Viabilität des Fettgewebes hierbei durch verschiedene Faktoren, u.a. physikalische Scherkräfte, Absaugdruck, Tumeszenzlösung etc. beeinflusst wird, ist derzeit Gegenstand vieler wissenschaftlicher Untersuchungen. Unsere Experimente vergleichen beide Verfahren hinsichtlich Ihrer Fähigkeit der Fettgewebskonzentration und der Zahl der gewonnenen adipozytären Fettstammzellen. Gleichzeitig war Gegenstand unserer Untersuchungen, inwieweit die Fettresorption in vivo durch Entfernung bzw. Zugabe unterschiedlicher Beiprodukte (sog. Spin off-Produkte) wie Öl, Tumeszenzlösung oder Zelldebris beeinflusst wird.

Methoden: Lipoaspirate wurden durch Liposuktion aus Bauch-, Flanken- und Oberschenkelgewebe von neun weiblichen Patientinnen im Rahmen kosmetischer Eingriffe gewonnen. Die durch Zentrifugation bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Fettgewebe gewonnenen Komponenten: Öl, Fett, Tumeszenzlösung und Zelldebris, wurden quantifiziert und mit dem der manuellen Reinigung verglichen. Die hierbei isolierten adipozytären Fettstammzellen wurden durch Phänotyp-Charakterisierung identifiziert. Außerdem wurden Fetttransplantate mit den unterschiedlichen Beiprodukten vermischt und in einem Kleintiermodell untersucht.

Ergebnisse: Die Adipozytenfraktion, die durch Zentrifugation bei 1200 g oder durch manuelle Reinigung gewonnen wurden, ergaben eine 90%-ige Konzentration von reinem Fettgewebe. In beiden Verfahren wurde die gleiche Menge von adipozytären Fettstammzellen in 1 g Fettgewebe gefunden (Zentrifugation/manuelle Reinigung 1603 ± 2020/1857 ± 1832; p = 0.86). Die reine Fettzellgruppe ergab die höchste Retentionsrate verglichen mit Untersuchungsgruppen, denen Tumeszenzlosung oder Zelldebris hinzugefügt wurden. In der mit Öl zugesetzten Gruppe liessen sich keine Unterschiede feststellen. Zentrifugation mit 1200 g und manuelle Reinigung zeigten vergleichbare Fettretention in vivo mit 0,73 ± 0,12 g und 0,72 ± 0,13 g.

Schlussfolgerungen: Zentrifugation verbessert die Fettgewebsviabilität durch Konzentration. Zeitgleich ist der Konzentrationseffekt und die Fettviabilität in beiden Gruppen ähnlich.