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Qualität kostet Geld – Über die Machbarkeit der Erstellung von infektiologischen Leitlinien bei ungenügenden finanziellen Ressourcen
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Published: | March 16, 2016 |
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Systematisch entwickelte, wissenschaftlich fundierte Leitlinien sind ein wesentliches Instrument in der Qualitätssicherung des Gesundheitswesens. Das Register der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften weist derzeit 164 Leitlinien von 41 Fachgesellschaften aus, die Themen der Infektionstherapie und –prophylaxe oder Resistenz beinhalten (http://d.aerzteblatt.de/EQ72). Jede sechste davon erfüllt die S3 Kriterien. Rund ein Drittel der Leitlinien hat die Gültigkeitsdauer von fünf Jahren überschritten. Dies liegt nicht an mangelndem Expertenwissen, sondern an ungenügender Wertschätzung.
Leitlinienarbeit wird an den Medizinischen Fakultäten und in der Wissenschaftlergemeinschaft nicht ausreichend anerkannt. Sie ist für den Einzelnen nicht Impact-Punkt-trächtig, trägt allenfalls randständig zur Ausschüttung von leistungsbezogenen Mitteln der Universitäten bei und ist damit nicht karriereförderlich. Im Klinikbetrieb ist Leitlinienarbeit im Umfeld von extremer Arbeitsverdichtung zu üblichen Arbeitszeiten schlichtweg nicht möglich.
Deshalb ist die Aufwertung der Leitlinienarbeit als eigenständige wissenschaftliche Tätigkeit notwendig. Dazu gehört auch eine gesicherte Finanzierung der nicht unerheblichen Kosten, etwa in Form von private public partnership Allianzen. Davon wird der einzelne Patient mit Infektionen profitieren und am Ende die Allgemeinheit durch Verzögerung des Auftretens klinisch relevanter Resistenzen.