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65. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

05.06. - 06.06.2015, Hamburg

Primäre und sekundäre vasoproliferative retinale Tumore und deren Ansprechen auf Rutheniumbestrahlung

Meeting Abstract

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  • Claudia Brockmann - Berlin
  • A.M. Joussen - Berlin
  • A. Hager - Berlin

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 65. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. Hamburg, 05.-06.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15vnda25

doi: 10.3205/15vnda25, urn:nbn:de:0183-15vnda256

Published: June 2, 2015

© 2015 Brockmann et al.
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Hintergrund: Vasoproliferative retinale Tumore (VPRT) sind seltene benigne Netzhauttumore und treten sowohl primär als auch als sekundäre Tumore bei okulären Vorerkrankungen auf. Eine Behandlungsoption bietet die Brachytherapie mittels Ruthenium.

Methoden: Alle zwischen 1997 und 2013 mittels Brachtherapie an unserer Klinik bestrahlten VPRT wurden retrospektiv analysiert und nach ihrem Ursprung – primär versus sekundär – verglichen. Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 4,3 ± 3,4 Jahre (1–16 Jahre).

Ergebnisse: Von den behandelten 40 Augen hatten 31 Augen (77,5%) einen primären VPRT, bei 9 Augen (22,5%) lag ein sekundärer VPRT vor. Häufigste okuläre Vorerkrankung war hierbei eine chronische Uveitis (4 Augen, 44,5%), gefolgt von Morbus Coats (2 Augen, 22,2%), ein Auge hatte eine Toxoplasmose Chorioretinitis (11,1%), ein Auge eine Retinoschisis (11,1%) und bei einem weiteren Auge lag ein okuläres Trauma (11,1%) in der Anamnese vor. Patienten mit sekundärem VPRT waren mit 34.6 ± 12.0 Jahren (19–59 Jahre) deutlich jünger als Patienten mit primärem VPRT (56.3 ± 18.1 Jahre (21–85 Jahre); p = 0.002). Alle weiteren Ausgangsparameter (Geschlecht, Tumorprominenz, basaler Tumordurchmesser, Visus, Augeninnendruck, Vorliegen von Makulaödem oder -gliose) unterschieden sich nicht zwischen den Gruppen. Nach der Rutheniumbestrahlung traten in beiden Gruppen vergleichbar viele Rezidive auf – bei 9 Augen der primären VPRT (29,0%) und bei 3 Augen der sekundären VPRT (33,3%; p = 0.804). Auch die Verlaufsparameter (Tumorprominenz, basaler Tumordurchmesser, Visus, Augeninnendruck) zeigten keine Unterschiede.

Schlussfolgerungen: Sowohl für primäre als auch sekundäre VPRT stellt die Brachytherapie mittels Ruthenium eine sehr gutes Behandlungsverfahren dar. Bei mehr als zwei Dritteln war anschließend keine weitere Therapie notwendig. Das funktionelle Ergebnis beider Gruppen war ebenfalls vergleichbar.