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Unter Valsalva-Bedingungen ist der retinale Venendruck höher als der Atemdruck und der intraoculare Druck
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Published: | December 16, 2015 |
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Hintergrund: Die Zunahme des intraocularen Druckes (deltaIOD) unter Valsalva-Bedingungen (VB) wird in der Literatur der Zunahme des zentralen Venendruckes (ZVD) zugeschrieben. In der vorliegenden Studie haben wir zum ersten Mal simultan den Atemdruck (AD) und den retinalen Venendruck (RVD) unter VB gemessen.
Methoden: 31 freiwillige gesunde Probanden (Alter 25±2 Jahre (Mittelwert±s); w/m:23/8; mittlerer Blutdruck: 91±12 mmHg; IOD: 16,1±1,7; body mass index: 22±3; 31 linke Augen, Mydriasis).
Methoden: IOD Messung: Dynamische Contour Tonometrie (DCT). Messung des AD mit Sonde. Messung des retinalen Venendruckes (RVD): Kontaktglasdynamometrie (KGD; Imedos, Jena). Reihenfolge der Messungen: IOD, RVD, wiederholt simultan AD und RVD während VB in schneller Folge, DCT, DCT während VB. Bestimmung von AD und RVD durch lineare Interpolation zu den Zeitpunkten (Z) 10s, 20s, 30s nach Beginn der VB. Statistik: ANOVA für wiederholte Messungen, t-Test für eine Stichprobe und t-Test für gepaarte Stichproben, Signifikanzniveau: 0,05 bei Bonferroni Korrektion.
Ergebnisse: Drücke in mmHg (Mittelwert±s): AD /RVD: Z vor VB: 0/18,2±5,6. Z10s: 12,0±7,3/26,7±4,5. Z20s: 14,0±9,8/26,0±3,9. Z30s: 14,3±11,4/25,6±4,6. Anstieg von AD und RVP ist zu jedem Zeitpunkt signifikant (p<0.000). AD/IODvor VB: 0/13,5±2,1; AD/IOD während VB: 12,4±7,2/14,0±2.3. Druckanstieg (deltaIOD):0,5±1,3 (p=0.06).
Schlussfolgerung: Der retinale Zentralvenendruck steigt während der Valsalva Bedingungen wesentlich stärker an als der Atemdruck und der Augeninnendruck. In der Literatur finden sich mittlere deltaIODs von 2,0 mmHg bis 4,5 mmHg, was rechnerisch zu einer Erniedrigung des Perfusionsdruckes um diese Beträge führt. Wird jedoch der hier gefundene retinale Venendruck in die Formel eingesetzt ist die Erniedrigung des Perfusionsdruckes wesentlich stärker ausgeprägt. Zur Überdruckbeatmung bei Schlafapnoe sind Atemdrücke von 4-15 mmHg nötig, wobei der Augeninnendruck um 2 mmHg ansteigt. Unsere Ergebnisse lassen den Schluß zu, dass der retinale Venendruck stärker ansteigt als der IOD und der Atemdruck.Dadurch wird der Perfusionsdruck niedriger als bisher erwartet.