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Erhöhte miRNA Konzentrationen beim primären vitreoretinalen Lymphoms – der vielversprechende Weg zu einem diagnostischen Abgrenzungsmarker zur Uveitis
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Published: | January 29, 2015 |
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Hintergrund: Das primäre intravitreale Lymphom (PVRL) stellt eine seltene, hochmaligne Neoplasie des Auges dar. Die Präzision der diagnostischen Unterscheidung zwischen dem PVRL und einer Uveitis ist auch nach invasiver vitrealer Probengewinnung unzureichend. Die miRNAs miR-19b, miR-21 sowie miR-92 sind im Liquor als diagnostischer Marker und beim Therapie-Monitoring beim primären ZNS Lymphom etabliert (Baraniskin et al. 2011). Im Rahmen unseres Projektes wurde die Arbeitshypothese aufgestellt, dass diese miRNAs auch in Proben von PVRL erhöht sind. Im letzten Jahr konnte die Arbeitsgruppe deutlich erhöhte Konzentrationen dieser miRNAs in einer Glaskörperprobe vom PVRL nachweisen. Ziel der Untersuchung ist die Validierung der Arbeitshypothese durch eine Fallzahlerhöhung bei diesem seltenen Krankheitsbild.
Methode: Im Glaskörperaspirat von drei Patienten mit einem molekularbiologisch gesichertem Lymphom (diagnostiziert im Referenzzentrum Liverpool) wurden miR-19b, -21 sowie -92, mittels einer Real-Time PCR, quantitativ bestimmt und mit lymphomfreien Kontrollen (n=8; eine Uveitisprobe) verglichen.
Ergebnisse: Es konnte für alle drei miRNAs eine statistisch signifikante Überexpression in den PVRL Proben gemessen werden (43-facher Unterschied für miRNA-19b, p=0,018; 24-facher Unterschied bei miRNA-21, p=0,025 und 58-facher Unterschied für miRNA-92, p=0,012). Bemerkenswerterweise ergab sich ein deutlicher Unterschied der miRNA-Levels zwischen den PVRL Proben und der Uveitisprobe.
Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll das diagnostische Potential der Bestimmung der miRNAs zur Differentierung zwischen einem PVRL und einer klassischen Uveitis. Validierung der Ergebnisse an einem größeren Kollektiv ist notwendig.