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Zum Stellenwert der irisnahtfixierten Hinterkammerlinse
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Published: | January 29, 2015 |
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Hintergrund: Aktuellere operative Techniken bei geschlossener Vorderkammer in Kleinschnittchirurgie haben der Irisnahtfixation neue Impulse gegeben. Welchen Stellenwert hat die irisnahtfixierte Hinterkammerlinse beim primären oder sekundären Aphakieausgleich und bei der Revision dislozierter Kunstlinsen?
Methode: Zusammenfassung und Diskussion von Originalarbeiten und Reviews. Selektive Literaturrecherche in PubMed, Analyse und Zusammenfassung von Publikationen aus zusätzlicher Handsuche.
Ergebnisse: Neuere operative Techniken der Irisnahtfixation beim Aphakieausgleich ermöglichen gute anatomische und funktionelle Ergebnisse. Nachteilig insbesondere gegenüber der Iris-Clip-Linse ist die zeitaufwendige, nicht ganz einfache Technik. Wichtige Indikationen sind die intraoperative Zentrierung und Fixation bei Kapseldefekten mit fehlender Möglichkeit eines optic-capture, die minimal invasive Reposition dezentrierter Intraokularlinsen („out-of-the-bag“) sowie insbesondere die Refixation eines dislozierten Kapselsack-IOL-Komplexes („late-in-the-bag“), einer Spätkomplikation der Kataraktchirurgie mit zunehmender Inzidenz. Problematisch erscheint die Irisnahtfixation von sogenannten one-piece Linsen.
Schlussfolgerungen: Die Irisnahtfixation ermöglicht eine sichere und effektive Implantation faltbarer IOL in die Hinterkammer. Eine abschließende Bewertung alternativer Techniken bezüglich der Überlegenheit einer Methode ist nicht möglich. Jede Technik bietet Vorteile als auch potentielle Komplikationen. Prospektive, randomisierte Studien zur Bestimmung der Sicherheit und Effektivität der verschiedenen Rehabilitationsmöglichkeiten sind notwendig.