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28th Annual Meeting of the German Retina Society

German Retina Society

26. - 27.06.2015, Göttingen

Erhöhte miRNA-Konzentrationen in Glaskörperproben des primären vitreoretinalen Lymphoms – ein möglicher Abgrenzungsmarker zur Uveitis?

Meeting Abstract

  • V. Kakkassery - Universitäts-Augenklinik Bochum
  • M.-I. Wunderlich - Universitäts-Augenklinik Bochum
  • M. Schargus - Universitäts-Augenklinik Bochum
  • H.B. Dick - Universitäts-Augenklinik Bochum
  • U. Schlegel - Neurologische Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum
  • R. Schroers - Medizinische Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum
  • A. Baraniskin - Medizinische Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum

Retinologische Gesellschaft. 28. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Göttingen, 26.-27.06.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15rg30

doi: 10.3205/15rg30, urn:nbn:de:0183-15rg307

Published: June 23, 2015

© 2015 Kakkassery et al.
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Text

Hintergrund: Das primäre intravitreale Lymphom (PVRL) stellt eine seltene, hochmaligne Neoplasie des Auges dar. Die Präzision der diagnostischen Unterscheidung zwischen dem PVRL und einer Uveitis ist trotz invasiver vitrealer Probengewinnung unzureichend. Die miRNAs miR-19b, miR-21 sowie miR-92 Konzentrationen im Liquor stellen einen diagnostische Marker des primären ZNS Lymphom dar und werden beim Therapie-Monitoring eingesetzt (Baraniskin et al. 2011). Im Rahmen unseres Projektes wurde untersucht, ob diese miRNAs in PVRL Proben im Vergleich zu Proben von Uveitis Patienten erhöht sind.

Methode: Im Glaskörperaspirat von 4 Patienten mit einem diagnostisch gesicherten Lymphom wurden miR-19b, -21 sowie -92 mittels Real-Time PCR quantitativ bestimmt und mit lymphomfreien Kontrollen (Vitritis: n=17; Macular Pucker n=8; vitreale Karzinommetastase n=1) verglichen.

Ergebnisse: Es konnte für alle drei miRNAs eine statistisch signifikante Überexpression in den PVRL-Proben im Vergleich zu den Vitritis-Proben gemessen werden (48-facher Unterschied für miRNA-19b, p=0,0029; 10-facher Unterschied bei miRNA-21, p=0,0040 und 31-facher Unterschied für miRNA-92, p=0,0029). Es konnte ebenfalls für alle drei miRNAs eine signifikant höhere Expression in den PVRL Proben im Vergleich zu den Makular Pucker Proben ermittelt werden. Auch ergab sich ein deutlicher Unterschied der miRNA-Level zwischen den PVRL Proben und der vitrealen Karzinommetastase.

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll das diagnostische Potential der Bestimmung der miRNAs zur Differenzierung zwischen einem PVRL und einer klassischen Uveitis. Die Validierung der Ergebnisse an einem größeren Kollektiv ist weiterhin erforderlich.