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61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie

16. - 17.04.2015, Köln

Hypogonadismus und erektile Dysfunktion – Monotherapie versus Kombinationstherapie

Meeting Abstract

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  • A. Tok - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Köln, Germany
  • O. Eminaga - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Köln, Germany
  • S. Wille - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Köln, Germany
  • U. Engelmann - Uniklinik Köln, Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Köln, Germany

Nordrhein-Westfälische Gesellschaft für Urologie. 61. Kongress der Nordrhein-Westfälischen Gesellschaft für Urologie. Köln, 16.-17.04.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP2.20

doi: 10.3205/15nrwgu093, urn:nbn:de:0183-15nrwgu0935

Published: March 13, 2015

© 2015 Tok et al.
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Fragestellung: Spontane Erektionen sind abhängig von äußeren Einflüssen, wohingegen nächtliche Erektionen vom Testosteronspiegel abhängig sind. Diese Annahme konnte durch verschiedene Studien bestätigt werden. Jedoch ist der Einfluss der Therapiekonstellation auf die nächtlichen Erektionen bei Männern mit einem Hypogonadismus und konsekutiver erektiler Dysfunktion (ED) wenig bekannt. Daher erzielt die vorgelegte Studie die Untersuchung der nächtlichen Erektionen in Abhängigkeit der Therapiekonstellation (Monotherapie mit Testosteronsubstitution vs. Kombinationstherapie mit Testosteron und PDE-5-Hemmer).

Methodik: Wir untersuchten 60 Patienten mit einem Hypogonadismus und konsekutiver ED. Sämtliche Patienten zeigten keine zusätzlichen Begleiterkrankungen. Alle Patienten hatten vor Beginn der Testosteronsubstitution mit einem PDE-5-Hemmer getestet. Bei allen 60 Patienten wurde eine Nachtschlafuntersuchung mit NEVA durchgeführt, um die nächtlichen Erektionsereignisse zu beurteilen. Im Anschluss erfolgte eine Testosteronsubstitution zunächst über 3 Wochen. Bei normwertigem Testosteron erfolgte eine weitere Nachtschlafuntersuchung, um die nächtlichen Erektionsereignisse unter der Substitution zu bewerten. Bei unzureichenden spontanen Erektionen unter der alleinigen Substitution wurde eine zusätzliche orale Medikation mit einem PDE-5-Hemmer eingeleitet.

Ergebnisse: Die NEVA-Messung ergab unter der Testosteronsubstitution deutlich gebesserte Erektionen, sowohl in der Dauer der nächtlichen Erektionen als auch in der verbesserten Volumenzunahme, wohingegen die spontanen Erektionen unter der alleinigen Substitutionstherapie nicht deutlich gebessert waren. Durch die zusätzliche Gabe eines PDE-5-Hemmers waren bei insgesamt 48 Patienten die spontanen Erektionen deutlich gebessert, bei diesen Patienten hatte die alleinige PDE-5-Hemmer Therapie vor der Untersuchung nicht zu verbesserten spontanen Erektionen geführt. Bei 12 Patienten wurde zusätzlich eine intracavernöse Gabe von Alprostadil (SKAT) eingeleitet.

Schlussfolgerung: Bei Hypogonadismus mit konsekutiver E.D. scheint in Bezug auf die Erektionsverbesserung die Kombinationstherapie der Monotherapie überlegen zu sein. Die alleinige Testosteronsubstitution führt nicht zu verbesserten spontanen Erektionen, kann jedoch eine orale Medikation in der Wirkung verstärken. Die zusätzliche Wirkung einer oralen PDe-5-Hemmer Therapie gibt Rückschlüsse auf ein vaskuläres Risiko bei hypogonadalen Männern.