Article
Diffusion Tensor Imaging (DTI) zur Darstellung neuromorphologischer Veränderungen bei Patienten mit Verbesserung des Riechvermögens nach Nasennebenhöhlenoperation
Search Medline for
Authors
Published: | March 26, 2015 |
---|
Outline
Text
Das olfaktorische System weist eine ausgeprägte neuronale Plastizität auf. Eine Abnahme des Riechvermögens geht mit einer Verkleinerung des Hirnvolumens sowohl im Bulbus olfactorius als auch in der grauen Hirnsubstanz von olfaktorischen Kortexarealen einher. Weiterhin führt eine Verbesserung des zuvor eingeschränkten Riechvermögens wieder zu einer Volumenzunahme in diesen Regionen. Studien zur Veränderung der weißen Hirnsubstanz fehlen nahezu völlig. Ziel unserer prospektiven Kohortenstudie war der Nachweis von Veränderung in der weißen Hirnsubstanz mittels DTI.
Es wurden 31 adulte Patienten eingeschlossen, die sinugene Riechstörungen aufwiesen und bei denen eine Nasennebenhöhlen-Operation geplant wurde. Die prä- und postoperative Bestimmung des Riechvermögens erfolgte mithilfe des SDI-Scores. Mittels 3-Tesla-Magnetresonanztomografie wurden präoperativ sowie 3 Monate postoperativ Diffusionstensor-Daten gewonnen und darauf aufbauend ein probabilistisches Fibertracking zwischen auffälligen subkortikalen Arealen konstruiert. Es erfolgte ein Gruppenvergleich zwischen Patienten mit und ohne deutliche postoperative Riechverbesserung (SDI-Differenz ≥10) und eine Korrelationsanalyse in Bezug auf die SDI-Werte.
Die SDI-Verbesserung betrug über die gesamte Gruppe 9,06±8,81 (p<0,001). Die Diffusionstensor-Daten korrelierten mit den SDI-Differenzen u.a. links im rostralen anterioren Cingulum und rechts in der Amygdala. Das Fibertracking wies zwischen rostralem anteriorem Cingulum und parahippocampler weißer Substanz signifikante Gruppenunterschiede auf der Höhe von 16% und 50% Tracklänge in der linken Hemisphäre auf.
Wir konnten in unserer Studie erstmalig Veränderungen der weißen Hirnsubstanz nach einer Nasennebenhöhlenoperation in Bezug auf das Riechvermögen mittels DTI nachweisen.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.