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Solitäre Metastase eines klarzelligen Nierenzellkarzinoms des Larynx mit Ösophagusinfiltration – eine seltene Differentialdiagnose
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Published: | March 26, 2015 |
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Einleitung: Das klarzellige Nierenzellkarzinom ist der häufigste bösartige Nierentumor. Die Inzidenz der Erkrankung in Europa beträgt ca. 10/100 000 Einwohner und wird mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen dem 60.–70. Lebensjahr angegeben. Klinisch fallen die betroffenen Patienten erst spät mit Makrohämaturie, Flankenschmerz sowie allgemeiner B-Symptomatik auf. Metastasen bedingte Symptome entsprechen den Prädilektionsstellen in Lunge, Skelettsystem, Leber und dem Gehirn.
Kasuistik: Wir berichten den Fall eines 72-jährigen Patienten, der sich im palliativen Setting mit einem Tyrosinkinaseinhibitor zur Einholung einer Zweitmeinung bei solitärer Metastase eines klarzelligen Nierenzellkarzinom im HNO-Bereich im Februar 2014 in unserer Klinik vorstellte. Anamnestisch sei eine Metastase des rechten Schilddrüsenlappens bekannt und diese sowie der Primarius im Jahre 2012 operiert worden. Das PET-CT zeigte das Bild einer hypermetabolen Raumforderung des Hypopharynx rechts mit Infiltration des proximalen Ösophagus. Hinweise auf weitere Tumorabsiedlungen ergaben sich nicht. Durch eine Panendoskopie konnte die feingewebliche Diagnose einer Metastase und die Ausdehnung mit Infiltration des Hemilarynx rechts sowie des proximalen Ösophagus bestätigt werden. Die erweiterte Laryngopharyngektomie mit partieller Ösophagusteilresektion konnte komplikationslos durchgeführt werden. Hinweise auf ein lokoregionäres Tumorrezidiv im HNO-Bereich, wie auch im Bereich des Primarius zeigen sich bis zum aktuellen Zeitpunkt nicht.
Schlussfolgerung: Solitäre Metastasen eines Nierenzellkarzinoms im HNO-Bereich sind eine Rarität und nur wenige Fälle sind bisher in der Literatur beschrieben worden. Hinsichtlich der Therapie ist ein radikal chirurgisches Vorgehen zu favorisieren.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.