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Klinische Bedeutung von PD-L1 in Schleimhautmelanomen
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Published: | March 26, 2015 |
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Einleitung: Mukosale Melanome sind seltene Tumore, welche trotz multimodaler Therapieoptionen eine schlechte Prognose aufweisen. Die Standardtherapie stellt die chirurgische Resektion dar. Programmed Cell Death Ligand 1 (PD-L1), der Ligand des Rezeptors PD-1, scheint eine zentrale Rolle im Immunescape von Tumoren zu spielen. Die anti-PD-1/PD-L1-Therapie hat beim kutanen Melanom zu einem therapeutischen Durchbruch geführt. Auf dieser Grundlage sollte die PD-L1-Expression und dessen klinische Relevanz im Schleimhautmelanom analysiert werden.
Methoden: Es konnten 23 Patienten mit einem primären Schleimhautmelanom ausgewertet werden. Klinische Daten lagen durch Tumorstadium, Therapie sowie Überleben vor. Immunohistochemische Färbungen mit einem anti-PD-L1 Antikörper wurden durchgeführt, kutane Melanome dienten als Kontrolle.
Ergebnisse: Die Tumoren waren endonasal (48%), in den Nasennebenhöhlen (42%) und okulär lokalisiert (10%). Alle Patienten wurden primär operiert; 31% erhielten eine adjuvante Strahlentherapie, 14% eine Interferontherapie. Das Einjahresüberleben lag bei 84,6%. Das mittlere Gesamtüberleben betrug 51 Monate, das Rezidivfreie Überleben 26 Monate. Lediglich 13% (3/23) zeigten eine prominente PD-L1-Expression, bei den kutanen Melanomen lag die Positivität bei 100% (9/9). Interessanterweise zeigten die PD-L1 positiven Tumore ein signifikant höheres Rezidivfreies Überleben (p=0,026) und einen Trend zum längeren Gesamtüberleben.
Schlussfolgerungen: Durch die Ergebnisse konnte der Unterschied in der molekularen Charakterisierung zwischen kutanen und mukosalen Melanomen untermauert werden. Aufgrund der geringen Expresssionshäufigkeit muß die Anwendung einer Anti-PD-1/PD-L1 Therapie bei dieser Erkrankung in Frage gestellt werden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.