gms | German Medical Science

86th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

13.05. - 16.05.2015, Berlin

Prävalenz von high-risk HP-Viren 16 und 18 in Plattenepithelkarzinomen des Hypopharynx und deren Bedeutung als prognostische Marker für das Gesamtüberleben: eine retrospektive Analyse

Meeting Abstract

  • corresponding author Christoph Netzer - HNO Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Daniel Hirth - HNO Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Timo Stöver - HNO Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.
  • Jens Wagenblast - HNO Universitätsklinikum Frankfurt, Frankfurt/M.

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 86. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. Berlin, 13.-16.05.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15hnod242

doi: 10.3205/15hnod242, urn:nbn:de:0183-15hnod2420

Published: March 26, 2015

© 2015 Netzer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License. You are free: to Share - to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Outline

Text

Einleitung: Für die HPV Typen 16 und 18 konnte gezeigt werden, dass eine Infektion mit einem erhöhten Krebsrisiko des Oropharynx einhergeht. Im Folgenden wurde die Prävalenz dieser beiden Virustypen in Tumorgewebeproben des Hypopharynx retrospektiv untersucht. Von Interesse hierbei war, ob es HPV-positive Tumore des Hypopharynx gibt und ob diese gleiche tumorbiologische Charakteristika wie Orophaynxkarzinome besitzen.

Methoden: 57 Gewebeproben gesicherter Plattenepithelkarzinome des Hypopharynx wurden mittels PCR auf das Vorhandensein von HPV 16 und 18 untersucht. 55 der Proben wurden immunhistochemisch auf die Expression von p16 untersucht. Die Ermittlung des Gesamtüberlebens erfolgte durch Abgleich der Tumordatenbank „AdOnco“ bzw. standesamtlichen Abfragen.

Ergebnisse: 16 von 57 Proben (28%) waren HPV 16-positiv. Hingegen war HPV 18 in keiner Probe nachweisbar. In 16 von 55 Proben (29%) konnte p16 nachgewiesen werden. Das Gesamtüberleben HPV-positiver Tumorpatienten war durchschnittlich um 15,5 Monate gegenüber HPV-negativen Tumorpatienten verlängert (55,3 vs. 39,7 Monate), die 5-Jahres-Überlebensrate um 9,4% verbessert. Im Schnitt wurde bei HPV-positiven Tumoren bei Erstdiagnose ein niedrigeres UICC-Stadium nachgewiesen. Zudem waren diese generell stärker differenziert als HPV-negative Tumore. In p16-positiven Tumoren konnte gegenüber p16-negativen kein Überlebensvorteil festgestellt werden.

Schlussfolgerungen: Unsere Untersuchungen legen nahe, dass HPV 16 eine Rolle bei der Entstehung von Hypopharynxkarzinomen spielt. Wie in Oropharynxkarzinomen zeichnet sich eine verlängerte 5-Jahres-Überlebensrate sowie ein verlängertes Gesamtüberleben im Vergleich zu HPV-negativen Tumoren ab. Diese Tendenzen müssen allerdings an einem größeren Patientenkollektiv weiter untersucht werden.

Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.