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Immunologische und klinische Effekte der quadrivalenten HPV-Vakzine Gardasil bei Patienten mit rezidivierender respiratorischer Papillomatose
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Published: | March 26, 2015 |
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Einleitung: Die rezidivierende respiratorische Papillomatose (RRP) ist eine chronische und manchmal lebensbedrohliche Erkrankung, die meist mit einer niedrigrisiko HPV6- oder -11 Infektion assoziiert ist. Standardtherapie ist die chirurgische Ablation. Berichte in der Literatur und eigene Beobachtungen beschreiben eine klinische Besserung und möglichen therapeutischen Effekt nach Impfung mit dem prophylaktischen quadrivalenten Impfstoff Gardasil, bei paralleler Anwendung zur Chirurgie.
Zur Beurteilung der Wirkung wurden klinische und immunologische Parameter bei Patienten mit RRP vor und nach Impfung bestimmt.
Methoden: Bestimmung von immunologischen Parametern bei gesunden Impflingen und RRP-Patienten vor und nach Impfung. In einer Pilotstudie wurden 4 RRP-Patienten parallel zu chirurgischer Ablation geimpft und immunologische und klinische Parameter (Derkay score) bestimmt.
Ergebnisse: RRP-Patienten haben eine schlechtere T-Zell Immunantwort gegenüber HPV-Antigen. 50% der RRP-Pateinten hatten eine Serokonversion. Die Impfung boosterte die CD4+ T-Zell- und Antikörperantworten gegen HPV6, 11, 16 und 18 L1-Antigene. Longitudinal betrachtet, entwickelten 3 von 4 RRP-Patienten signifikante CD4+ T-Zellantworten auf L1 und E6. Alle Patienten hatten nach Impfung vermindertes Papillomwachstum und mussten seltener operiert werden. Impfnebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Schlussfolgerung: Trotz robuster Antikörperantworten ist die natürliche T-Zellantwort in RRP-Pateinten insuffizient. Dies impliziert eine Dysfunktion oder -regulation von CD4+ T Zellen. Die Impfung konnte diese Antworten verstärken und führte in Kombination mit Ablation zu einem besseren Verlauf bei den geimpften Patienten.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.