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Magnetresonanztomographie zur Untersuchung der mimischen Muskulatur – Erstellung einer Segmentierungsanleitung
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Published: | March 26, 2015 |
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Einleitung: Die Magnetresonanztomographie (MRT) zur Untersuchung der mimischen Muskeln sollte re-evaluiert und durch Erstellung einer Segmentierungsanleitung im Klinikalltag nutzbar gemacht werden.
Methode: In einem 3-Tesla MRT Gerät (Magnetom Tim Trio, Siemens, Erlangen) wurden mit einer 12-Kanal Kopfspule die Köpfe von acht Probanden aufgenommen. Das Untersuchungsprotokoll beinhaltete eine 3-D T1 gewichtete MPRAGE-Sequenz sowie eine an der FSU Jena entwickelte coronale T1 gewichtete Vibe-Sequenz. Mit Hilfe des open-source Segmentierungsprogrammes MITK wurden alle identifizierbaren mimischen Muskeln der Probanden sowie der M. masseter und der M. temporalis segmentiert und die Grauwerte und Volumina ermittelt. Zusätzlich wurde zur Kontrolle eine MRT eines menschlichen Kadavers erstellt mit anschließender Präparation der mimischen Muskulatur.
Ergebnisse: Es konnten 14 mimische Muskeln dargestellt werden: M. mentalis, M. depressor anguli oris, M. depressor labii inf., M. corrugator supercilii, M. zygomaticus major, M. zygomaticus minor, M. orbicularis oculi, M. orbicularis oris, M. levator labii sup., M. nasalis, M. risorius, M. procerus, M. frontalis und M. buccinator. Durch den Vergleich der MRT Daten mit den Ergebnissen der Präparation konnte die korrekte Identifikation aller Muskeln bestätigt werden. Elf der Muskeln waren konstant angelegt. Für diese wurden eine standardisierte Segmentierungsanleitung entwickelt (www.facial.muscles.wiki).
Schlussfolgerungen: Die entwickelte Segmentierungsanleitung ermöglicht eine effiziente nicht-invasive Quantifizierung der Volumina der mimischen Muskulatur. Damit ist der Grundstein für präzisere Diagnostik von pathologischen Veränderungen, wie sie z.B. durch Fazialisparesen oder angeborene Fehlbildungen verursacht werden, gelegt worden.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.