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Analyse Analgetika-induzierter Reaktionen bei Patienten mit einer Samter-Trias
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Published: | March 26, 2015 |
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Einleitung: Die Pathogenese der Samter-Trias mit nasaler Polyposis, Asthma und einer Intoleranz gegenüber nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) beruht auf einer Eicosanoidimbalance mit vermehrter Leukotriensynthese. Durch NSAR wird die Cycloocygenase-1 und -2 (COX) gehemmt. Es erfolgt eine verstärkte Leukotriensynthese mit Ausbildung z.B. rhinitischer oder asthmatischer Beschwerden. Bislang ist bei Patienten mit Samter-Trias wenig über spezifische Reaktionen nach Einnahme von Metamizol bekannt. Tierexperimentelle Untersuchungen belegen Einflüsse von Metamizol auf die Cyclooxygenase 1 und 2. Das Ziel der Studie war die Analyse anamnestisch angegebener Reaktionen nach Analgetikaeinnahme bei Patienten mit einer gesicherten Samter-Trias.
Methoden: Patienten mit einer Samter-Trias wurden nach positiv getesteter nasaler ASS-Provokation in die Studie eingeschlossen. Es wurden anamnestische Reaktionen nach Einnahme von NSAR (ASS, Ibuprofen, Diclofenac) sowie von Metamizol erfaßt. Dokumentiert wurde die Ausbildung der Beschwerden (Dauer anamnestisch bekannter nasaler Polyposis, Asthma und Analgetika-Intoleranz).
Ergebnisse: In die Studie wurden 37 Patienten mit einer Samter-Trias eingeschlossen (24w, 13m, Ø 49 J.). Anamnestisch berichteten 23/37 der Patienten über Reaktionen nach Einnahme von ASS (62,2%), 7/37 nach Ibuprofen (18,9%), 5/37 nach Metamizol (13,5%) und 3/37 nach Diclofenac (8,1%). Anamnestische Doppelsensibilisierungen bestanden bei 4 Patienten (10,8%). Die nasale Polyposis bestand seit Ø 9 Jahren, die Analgetika-Intoleranz seit Ø 14,5 Jahren, und Asthma seit 15,5 Jahren.
Schlussfolgerungen: Offenbar sind bei Patienten mit Samter-Trias respiratorische Beschwerden auch durch Metamizol auslösbar, was in größeren Studien untersucht werden sollte.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.