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Gruppenarbeit – Viel mehr als nur „Brainstorming“ ...
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Published: | August 31, 2015 |
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Anzahl der Teilnehmer: 8-20
Lernziele: Wer sich beim Titel dieses Workshops mit Schrecken an so manches Seminar im Studium oder aber an das eine oder andere Team-Meeting der Projektgruppe erinnert fühlt, in der Gruppenarbeit auf „Mind-Maps“ reduziert und im Rahmen dessen eine Tafel ohne Struktur mit willkürlichen Begriffen vollgeschrieben wurde, ist hier genau richtig. Mittlerweile hat sich insbesondere in denjenigen Arbeitsbereichen, in denen Fachleute aus verschiedenen Disziplinen gemeinsam arbeiten, die Erkenntnis durchgesetzt, dass durch Kooperation zwar neue Ideen entwickelt werden können, auf die ein(e) Einzelne(r) allein wahrscheinlich nie gestoßen wäre. Gleichzeitig wächst aber auch die Einsicht, dass es nicht ausreicht, Mitarbeiter in einen Raum mit Kaffee und Keksen zu beordern und mit einer Leitfrage zu konfrontieren, um einen zielführenden Prozess in der Gruppe anzustoßen.
Die an Schule und Hochschule vermittelten Inhalte zu Gruppenarbeit und Gruppenarbeitsmethoden beschränken sich leider häufig auf die schlichte Nennung prägnanter Schlagworte wie „Brainstorming“ oder „Synergie“. Weitergehende Erläuterungen der hinter diesen Begriffen steckenden methodischen Herangehensweise oder gar Raum zum Austesten von Gruppenarbeitsmethoden werden Lehrenden und Studierenden häufig nicht gegeben.
Dadurch bleiben die Ergebnisse von Gruppenarbeit nicht nur hinter dem erreichbaren Potential der verwendeten Gruppenarbeitsmethoden zurück, ebenfalls sind gegenwärtig sowohl die Menge von vorhandenen Gruppenarbeitsmethoden als auch deren umfangreiche Spanne an möglichen Einsatzgebieten noch weitgehend unbekannt.
Sowohl für die medizinische Lehre als auch den späteren beruflichen Werdegang haben Begriffe wie „Zusammenarbeit“ und „Teamwork“ immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Teilnehmer lernen in diesem Workshop die Möglichkeiten und Grenzen von Gruppenarbeit und wie sie Lösungsstrategien auf Alltagsprobleme durch eine strukturierte Herangehensweise übertragen können. Dabei ist der Transfer sowohl in den studierendenzentrierten Kleingruppenunterricht, als auch in die gruppenorientierte Forschungstätigkeit möglich.
Unterrichtsmethoden/Zeitplanung: Anhand eines Problemfalls werden Gruppenarbeitsmethoden aus verschiedenen Anwendungsgebieten vorgestellt und den Teilnehmern Gelegenheit gegeben, den Problemfall schrittweise mithilfe der kennengelernten Methoden zu lösen. Die Methoden wurden dabei so ausgewählt, dass sie gruppendynamische Effekte gewinnbringend und lösungsorientiert einsetzen. Die Anwendungsgebiete umfassen dabei die Bereiche „Kennenlernen“, „Ideenfindung“, „Pausengestaltung“, „Konzepterarbeitung“, „Ergebnisanalyse“ und „Feedback“.
Der Workshop ist auf 4 Stunden angelegt.
Benötigte Räume und technische Ausstattung: Ein Raum, Beamer (VGA), vier Flipcharts + Stifte, Klebepunkte, vier Tische, pro Teilnehmer/in ein Stuhl.
Spezifische Qualifikation/Vorkenntnisse der Referenten für den Workshop: Prof. Dr. Martin Baumann, MME (Ingenieur, Naturwissenschaftler und Physiologe, Lehrpreisträger der RWTH Aachen, RWTH-Lecturer, Mitglied des Netzwerks Lehre-hoch-n), Dipl.-Ing. Andreas Ritter und M.Sc. Ulrich Engelmann forschen am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen, Arbeitsgruppe „Biophysical & Education Engineering“, unter anderem an interdisziplinären Lehr- und Lernformen und der interdisziplinären Didaktik.
Literatur
- 1.
- Baumann M, Gordalla C. Gruppenarbeit: Methoden – Techniken – Anwendungen. 1. Aufl. UVK Verlagsgesellschaft mbH; 2014. ISBN 978-3-8252-4223-7.
- 2.
- Baumann M, Gordalla C. Gruppenarbeit – Viel mehr als nur „Brainstorming“. In: Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Hamburg, 25.-27.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocW24. DOI: 10.3205/14gma336, URN: urn:nbn:de:0183-14gma3368