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Forschendes Lernen mit POPL am Beispiel eines interdisziplinären EKG-Praktikums
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Published: | August 31, 2015 |
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Anzahl der Teilnehmer: 6-30
Lernziele: Lernziele:
Dieser Workshop richtet sich an Lehrende, die „forschendes Lernen“ in ihrer eigenen Lehrveranstaltung integrieren möchten und auf der Suche nach Anreizen bzw. Umsetzungen sind. Dabei steht nicht primär die im Folgenden angerissene Theorie im Vordergrund, sondern „praktisches“ Lernen selbst. Wir demonstrieren, wie wir die Lernform „forschendes Lernen“ mit der Lernmethode „Problemorientiertes, praktisches Lernen“ (POPL) umsetzen: Im Rahmen einer Themenvorgabe (Herzkreislauf) und eines Methodenspektrums (digitale EKG-Erfassung) erarbeiten und üben (aktiv!) Kleingruppen (Stärke 4-6) die minimal erforderlichen theoretischen Grundlagen und praktischen Fähigkeiten gemeinsam vorab im Hörsaal. Sie lernen nicht nur die Organisation aus Dozentensicht kennen, sondern schlüpfen zudem in die Rolle der Studierenden und simulieren gemeinsam mit uns diese Veranstaltung.
Hintergrund:
„Forschendes Lernen“ ist derzeit eines der modernen Schlagwörter in der (medizinischen) Hochschullehre. Diese Lernform wird wie folgt beschrieben: Teilnehmer sollen…
- „selbstständig eine für sie relevante Fragestellung oder Hypothese entwickeln,
- mithilfe verschiedener Methoden nach Antworten suchen,
- den Forschungsprozess selbst gestalten und reflektieren,
- ihre Ergebnisse aufbereiten und präsentieren.“ [1]
Exakt diese Punkte adressiert POPL: Ein nach dieser Lernmethode aufgebautes Praktikum ermöglicht den Studierenden hochgradig eigenverantwortlich den Prozess wissenschaftlichen Arbeitens zu erleben. POPL erweitert den strukturierten Ablauf eines POL (Problemorientiertes Lernen), in dem Lernen als objektiv wissenschaftlicher und subjektiv sozialer Prozess verstanden wird, um eine praktische Komponente. Für ein POPL wird das klassische 7-Schritte-Schema des POL auf 9 Schritte, die die praktische Komponente und Ergebnisbewertung der Lernphase einschließen, erweitert. Kenntnisse, Fähigkeiten und Haltungen werden mit hoher Motivation und eigener Verantwortung erlernt und zum Semesterende im Hörsaal vor allen anderen Gruppen präsentiert. Die kontinuierliche Arbeitsqualität wird durch tutorielle Begleitung an wichtigen Prozesspunkten gewährleistet.
In Zeiten voller Hörsäle und immer knapper werdender Ressourcen für Lehrpersonal, ermöglicht diese Methode zudem mit minimalem, vordefiniertem Aufwand große Kohorten von Studierenden ein umfangreiches Praktikum anzubieten. Dabei liegt die zeitliche Ersparnis auf Dozenten-Seite systembedingt in der hohen Eigenverantwortung auf Seite der Studierenden begründet, eine „Win-Win“ Situation!
„Lernen wird dabei nicht als bloße Wissensanhäufung verstanden, sondern als ein ergebnisoffener und dynamischer Prozess, bei dem das forschende Individuum im Mittelpunkt steht.“ [1]. POPL vereint so insgesamt vier Grundprinzipien des Forschenden Lernens: Situiertes Lernen an authentischen Problemen, Lernen in multiplen Kontexten, Lernen unter multiplen Perspektiven, sowie Lernen in einem sozialen Kontext.
Unterrichtsmethoden/Zeitplanung: Dauer: 2 Std.
Benötigte Räume und technische Ausstattung: Seminarraum, Beamer, Whiteboard/Tafel
Spezifische Qualifikation/Vorkenntnisse der Referenten für den Workshop: Der Referent hat das o.g. POPL-Praktikum 2010 selbstständig aufgebaut und führt es seitdem durch. Er kann daher thematisch sowie in der Lehre allgemein 5 Jahre Erfahrung vorweisen.