gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Sind internationale Studierende der Humanmedizin wirklich schlechter als ihre deutschen KommilitonInnen? Projekt zur Betreuung von internationalen Studierenden an der Medizinischen Fakultät Freiburg

Meeting Abstract

  • corresponding author presenting/speaker Ghassan Saad - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • author Astrid Steeger - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • author Marianne Giesler - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • author Peter Brüstle - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland
  • author Irmgard Streitlein-Böhme - Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Freiburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP5-071

doi: 10.3205/15gma326, urn:nbn:de:0183-15gma3267

Published: August 31, 2015

© 2015 Saad et al.
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Text

Fragestellung/Einleitung: Die Thematik „Betreuung von internationalen Studierenden“ vor allem in der Humanmedizin gewinnt seit mehreren Jahren zunehmend an Bedeutung. An vielen Medizinischen Fakultäten in Deutschland finden hierzu verschiedene Programme statt. Nach unseren Kenntnissen wird dieses Thema bisher allerdings nicht in vollem Umfang behandelt. Der Schwerpunkt des in Freiburg seit 2/2014 initiierten Projekts „Betreuung von internationalen Medizinstudierenden“ liegt darin, die vielen Aspekte dieser Thematik möglichst umfassend zu untersuchen, um die Studienbedingungen und den Studienerfolg internationaler Studierender zu verbessern. Dabei wurde u.a. folgender Frage nachgegangen: Welche Unterstützung benötigen internationale Studierende der Medizin?

Methoden: Im Laufe der Projektarbeit in Freiburg wurde zunächst eine Literatur-Recherche durchgeführt. Des Weiteren wurden sowohl Studierenden- als auch Lehrenden-Befragungen sowie halbstrukturierte Fokusgruppeninterviews im Rahmen einer Doktorarbeit zu diesem Thema durchgeführt.

Zudem wurden Statistiken erstellt über den Studienerfolg (Semesteranzahl bis zum Erreichen des 1. bzw. 2. Staatsexamens) internationaler Medizinstudierender im 1. und 2. Studienabschnitt in Freiburg, sowie über die Veränderung in den Leistungen internationaler Studierender des 1. Semesters nach Einführung dieser Projektarbeit.

Darüber hinaus konnten internationale Studierende alle Betreuungsangebote und Aktivitäten evaluieren, die ihnen im Rahmen des Projekts angeboten wurden und an denen sie teilgenommen haben.

Ergebnisse: Erste Ergebnisse der Befragungen und Fokusgruppeninterviews deuten darauf hin, dass die Studieneingangsphase eine besondere Bedeutung für den weiteren Verlauf des Studiums hat. Neben den fachlich-sprachlichen Aspekten scheinen die soziale Vernetzung und die Kenntnis des Systems wesentliche Faktoren zu sein, die Einfluss auf den Studienerfolg haben. Darüber hinaus sind die Beratung der internationalen Studierenden sowie die Haltung aller Studierenden und DozentInnen in Bezug auf diese Thematik von großer Bedeutung.

Die Klausurergebnisse internationaler Studierender des 1. Fachsemesters im WS 2013/14 waren signifikant schlechter als die der deutschen KommilitonInnen. Im WS 2014/15, nach Einführung des Betreuungsprojekts, konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden: In 3 von 5 Klausuren erzielten internationale Studierende sogar bessere Ergebnisse als ihre deutschen KommilitonInnen (n.s.).

Die im laufenden Projekt stattgefundenen Betreuungsangebote und Aktivitäten wurden insgesamt sehr gut evaluiert (zwischen 1,4 und 1,7 auf einer Notenskala von 1-5).

Diskussion/Schlussfolgerung: Unterstützungs-Programme für internationale Studierende, die die Ergebnisse dieser Untersuchung berücksichtigen, scheinen wichtig zu sein. Diese sind fachlich-sprachliche Aspekte, soziale Vernetzung, Kenntnis des Systems, Beratung und Haltung. Ein besonderer Schwerpunkt sollte dabei auf der Studieneingangsphase liegen, z.B. in Form eines Vorbereitungskurses vor Beginn des 1. Semesters.