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Entwicklung eines kompetenzbasierten Impf-Curriculums für den Studiengang Humanmedizin an der LMU München – eine ökonomische Betrachtung
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Published: | August 31, 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Der Wissenschaftsrat empfiehlt eine kompetenzorientierte ärztliche Ausbildung [1], [2]. Die World Federation for Medical Education (WFME) fordert im Rahmen von globalen Standards zur Qualitätsverbesserung in der humanmedizinischen Ausbildung in einer ihrer Richtlinien, dass zur Festlegung des Ausbildungsergebnisses jede Fakultät Kompetenzen definieren muss [3].
In Anlehnung an die vorläufige Version des NKLM [4] entwickelte das Institut für Allgemeinmedizin des Klinikums der Universität München in Zusammenarbeit mit dem Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin ein kompetenzbasiertes Impf-Curriculum für den Studiengang Humanmedizin an der LMU München.
Dieser Beitrag erläutert die Methodik der Entwicklung eines kompetenzbasierten Impfcurriculums und dessen Ressourcenverbrauch.
Methoden: Zur Entwicklung eines kompetenzorientierten Impfcurriculums wurden zunächst aktuelle Lehrveranstaltungen und die Entwurfsfassung des NKLM nach fest definierten Impf-Kriterien von einer studentischen Mitarbeiterin und einer Gesundheitswissenschaftlerin analysiert. Es wurden zum einen aktuelle Impf-Lehrveranstaltungen der LMU (Stand 2013) identifiziert und zum anderen mit Hilfe der Entwurfsfassung des Nationalen Kompetenz basierten Lernzielkatalogs Medizin (NKLM) ein NKLM Impf-Lernzielkatalog zusammengestellt. Die NKLM Impflernziele wurden daraufhin den bestehenden Lehrveranstaltungen zugeordnet. Das Projekt beinhaltete insgesamt drei Expertentreffen.
Ergebnisse: Die Medizinstudentin wurde in dem Projekt mit vier Stunden in der Woche für sechs Monate als wissenschaftliche Hilfskraft beschäftigt (2130,02€). Die Gesundheitswissenschaftlerin arbeitete ebenso als wissenschaftliche Hilfskraft mit 19 Stunden pro Woche drei Monate an der Entwicklung das Impfcurriculums (5058,80€). Mehrere persönliche Vorbereitungsgespräche und Treffen fanden zur Vorbereitung der drei Expertentreffen statt. Die persönlichen Treffen mit den Professoren, Dozenten und Modulverantwortlichen beanspruchten deren zeitliche Ressourcen, die jedoch im Rahmen des jeweiligen Arbeitsverhältnisses verrechnet wurden. Folglich wurden für das Gesamtprojekt insgesamt 7188,82€ an Personalkosten kalkuliert, welche im Rahmen eines Förderprogrammes Lehre@LMU finanziert wurden. An der LMU vorhandene Räumlichkeiten und IT-Ausstattung wurden für das Projekt genutzt.
Diskussion/Schlussfolgerung: Die Entwicklung des kompetenzbasierten Impfcurriculums benötigte insgesamt 6 Monate. Zwei Mitarbeiterinnen arbeiteten in Teilzeit in dem Projekt. Darauf aufbauend kann bei nachfolgenden, vergleichbaren Projekten vermutlich noch effizienter gearbeitet werden, da die Methodik bekannt ist und nicht neu entwickelt werden muss. Ein Gesamtkostenvergleich mit anderen Verfahren (z. B. elektronisches Curriculum Mapping) kann bewerten, inwieweit die vorliegende Methodik kosteneffizient ist. Darüber hinaus kann die Machbarkeit der beschriebenen Methodik für komplexe Themen (z.B. Kommunikation, Rehabilitation oder Gesundheitsförderung) geprüft werden. Bei Bedarf kann die Methodik weiterentwickelt oder ggf. modifiziert werden [4].
Literatur
- 1.
- Wissenschaftsrat. Medizinerausbildung in Deutschland. Berlin: Wissenschaftsrat; 2014.
- 2.
- Wissenschaftsrat. Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums in Deutschland auf Grundlage einer Bestandsaufnahme der humanmedizinischen Modellstudiengänge. Berlin: Wissenschaftsrat; 2014.
- 3.
- World Federation for Medical Education (WFME). Medizinische Ausbildung Globale Standards der WFME zur Qualitätsverbesserung. Copenhagen: World Federation for Medical Education; 2003.
- 4.
- Hahn EG, Fischer MR. Nationaler Kompetenzbasierter Lernzielkatalog Medizin (NKLM) für Deutschland: Zusammenarbeit der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Medizinischen Fakultätentages (MFT). GMS Z Med Ausbild. 2009;26(3):Doc35. DOI: 10.3205/zma000627