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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Evaluationsfragebogen „Klinische Blockpraktika“ der Universität Witten/Herdecke (UWH) – Neuauflage nach neun Jahren Erfahrungen

Meeting Abstract

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocP4-054

doi: 10.3205/15gma254, urn:nbn:de:0183-15gma2541

Published: August 31, 2015

© 2015 Reinhold et al.
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Fragestellung/Einleitung: Evaluation ist ein wichtiger Baustein zur Weiterentwicklung und Qualitätssicherung des Modellstudiengangs Medizin an der UWH. Seit 30 Jahren findet eine umfangreiche klinische Ausbildung statt. Sie erstreckt sich derzeit auf 18 klinische Blockpraktika und findet dezentral in Universitäts- und kooperierenden Kliniken statt. Als Qualitätssicherungsinstrument wurde ein Evaluationsfragebogen entwickelt und seit 2006 für alle Blockpraktika eingesetzt. Er beinhaltet 33 Fragen zum Bereich Blockevaluation mit verschiedenen Antwortformaten (ja/nein; Likert 1-9; Freitext). Die Evaluationsergebnisse wurden in Fachgebietskonferenzen mit den Lehrstuhlinhabern/Blockpraktikumsverantwortlichen diskutiert und zur Verbesserung der Lehre eingesetzt.

Ziele: Verbesserung, Validierung und Kürzung des bestehenden Fragebogens (FB).

Methoden: Im ersten Schritt des „Mixed Methods“ Verfahrens erfolgte eine Inhaltsvalidierung durch 3 an der klinischen Ausbildung beteiligte Gruppen: Lehrstuhlinhaber/Blockpraktikumsverantwortliche, wissenschaftliche Mitarbeiter des Studiendekanats, Studierende. Alle Teilnehmer (n=66) wurden gebeten, aus den vorhandenen 33 Fragen 12 ihnen besonders wichtig erscheinende auszuwählen sowie max. drei Fragen neu vorzuschlagen. Im zweiten Schritt erfolgt eine Faktorenanalyse an einem Datensatz von knapp 1000 Evaluationsfragebögen.

Ergebnisse:

  • Inhaltsvalidierung: Die Rücklaufquote betrug 61%. Acht von 33 Items wurden von >60% der Antwortenden als „wichtige“ Frage zur Blockpraktikumsevaluation bewertet. Fünf weitere Fragen waren zwischen den Gruppen in ihrer Bewertung gegenläufig. 40% der Teilnehmer reichten insg. 32 neue Fragen ein. Ein Expertengremium entwarf auf dieser Datengrundlage einen neuen FB mit 16 Fragen (Likert 1-6) und 2 Freitextfragen.
  • Faktorenanalyse: (läuft aktuell)

Diskussion/Schlussfolgerung: „Eine sauber durchgeführte Evaluation eröffnet viele Möglichkeiten, Potentiale zur Verbesserung von einzelnen Lehrveranstaltungen zu erkennen.“ [1]. Viele anderweitig validierter Fragebögen [2], [3], [4] sind für klinische Blockpraktika an der UWH nicht anwendbar (Zuschnitt auf einen klinischen Ausbilder; Schwerpunkt auf der Evaluation theoretischer Lerneinheiten). Aufgrund der langjährigen Erfahrung und des großen Datensatzes ist eine Überarbeitung des UWH-FB nach wissenschaftlichen Kriterien möglich. Neben der Kondensierung, d. h. Erleichterung beim Einsatz (Ressourcenschonung beim Ausfüllen, Auswerten und bei der Kenntnisnahme der Ergebnisse), wird durch den Einsatz neuer Fragen eine noch spezifischere Anpassung an die Gegebenheiten der klinischen Blockpraktika der UWH angestrebt. Die Approbationsordnung fordert, dass mindestens 20% der Praktika nach dem Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung in Form von Blockpraktika zu unterrichten sind [http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/_appro_2002/gesamt.pdf]. Somit ist die Evaluation klinischer Ausbildung mit einem validierten FB auch in den Regelstudiengängen von großer Bedeutung.


Literatur

1.
Fischer V. Die Evaluation von Studium und Lehre. Eine Einführung für Fortgeschrittene. Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA). Graz, 26.-28.09.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. DocW23. DOI: 10.3205/13gma288 External link
2.
Litzelman DK, Stratos GA, Marriott DJ, Skeff KM. Factorial validation of a widely disseminated educational framework for evaluating clinical teachers. Acad Med. 1998;73(6):688–695. DOI: 10.1097/00001888-199806000-00016 External link
3.
Copeland HL, Hewson MG. Developing and testing an instrument to measure the effectiveness of clinical teaching in an academic medical center. Acad Med. 2000;75(2):161–166. DOI: 10.1097/00001888-200002000-00015 External link
4.
Stalmeijer Renee, Dolmans DH, Wolfhagen IH, Muijtjens AM, Scherpbier AJ. The Maastricht Clinical Teaching Questionnaire (MCTQ) as a Valid and Reliable Instrument for the Evaluation of Clinical Teachers. Acad Med. 2010;85(11):1732-1738. DOI: 10.1097/ACM.0b013e3181f554d6 External link