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Systematische Bestandsaufnahme der Lehre von wissenschaftlichen Kompetenzen im Mannheimer Reformierten Curriculum für Medizin (MaReCuM) – Entwicklung eines longitudinalen Wissenschaftscurriculums
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Published: | August 31, 2015 |
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Einleitung: Durch die zunehmende Verschulung und den Schwerpunkt auf berufsqualifizierende Kenntnisse ist laut einer Empfehlung der DFG in Frage zu stellen, ob die Lehre wissenschaftlicher Kompetenzen im Medizinstudium ausreichend berücksichtigt sind [1]. Als Grundlage der Evidenzbasierten Medizin fordert der Wissenschaftsrat in seiner Empfehlung zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums in Deutschland einen ausreichenden Raum der Förderung wissenschaftlicher Kompetenzen im Medizinstudium. Hierbei sollten insbesondere longitudinale Curricula angestrebt werden [2]. Wissenschaftliche Fertigkeiten sind im Rahmen des Mannheimer Reformierten Curriculums für Medizin (MaReCuM) als Kernkompetenzen formuliert.
Zielsetzung: Im Rahmen des Projektes wird eine systematische Bestandsaufnahme der Lehre von wissenschaftlichen Kompetenzen im MaReCuM vorgenommen.
Methoden: Die systematische Bestandsaufnahme basierte auf der Analyse von Modulsteckbriefen und Lehrmaterialien sowie Expertenbefragungen.
Ergebnisse: Im Ergebnis zeigte sich, dass bereits eine Vielzahl von Einzelveranstaltungen im Medizincurriculum existieren, die aber weder inhaltlich noch in der zeitlichen Folge aufeinander abgestimmt sind und als Longitudinalstrang nicht erkennbar waren. Thematisch werden in den Veranstaltungen insbesondere die Lehre der systematischen Gewinnung, der kritischen Analyse und der Präsentation wissenschaftlicher Informationen und Quellen abgebildet.
Diskussion/Schlussfolgerung: Im MaReCuM wird den Empfehlungen des Wissenschaftsrates Rechnung getragen, wissenschaftliche Kompetenzen im Curriculum zu betonen und systematisch im Curriculum zu verankern. In Zukunft soll das implizite Wissenschaftscurriculum, dass offenbar aus einem eigenen Interesse der Fachgebiete eher evolutionär entstanden ist, explizit gemacht werden. Ein longitudinaler Strang zur strukturierten Vermittlung und Abforderung der Wissenschaftskompetenz wird angestrebt. In diesem Rahmen ist eine langfristige Harmonisierung durch das Schließen von Curriculumslücken, die Beseitigung von Redundanzen und den logischen Aufbau des Wissenschaftscurriculums mittels Abstimmungsprozessen geplant. Bereits die Bestandsaufnahme hat dazu geführt, dass sich das Wissenschaftscurriculum durch zusätzliche Aktivitäten der Lehrenden aus den Fachgebieten weiterentwickelt hat.
Literatur
- 1.
- DFG Senatskommission. Empfehlungen der Senatskommission für Klinische Forschung. Strukturierung der wissenschaftlichen Ausbildung für Medizinerinnen und Mediziner. Bonn: Deutsche Forschungsgemeinschaft; 2010. Zugänglich unter/available: http://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/geschaeftsstelle/publikationen/medizinausbildung_senat_klinische_forschung.pdf
- 2.
- Wissenschaftsrat. Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Medizinstudiums in Deutschland auf Grundlage einer Bestandsaufnahme der humanmedizinischen Modellstudiengänge. Dresden: Wissenschaftsrat; 2014. Zugänglich unter/available from: http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/4017-14.pdf