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JENOS – das JEnaer NeigungsOrientierte Studium der Humanmedizin: Konzept für Anamneseübungen im klinischen bzw. ambulanten Kontext
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Published: | August 31, 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Im Rahmen des Jenaer NeigungsOrientierten Studiums (JENOS) der Humanmedizin erfolgt die gezielte Vorbereitung der Studenten auf einen Einsatz im klinischen bzw. ambulanten Bereich entsprechend ihrer späteren Berufsausübungspläne. Die medizinische Anamneseerhebung als Basis der ärztlichen Behandlung soll im Kleingruppenunterricht im klinischen Kontext bei der „Klinik-orientierten Medizin“(KoM) und im ambulanten Kontext bei der „Ambulanz-orientierten Medizin“ (AoM) vertieft werden und Spezifika der einzelnen Fachgebiete einbeziehen.
Methoden: Die Lehreinheit besteht aus mindestens 4 Unterrichtseinheiten a 45min und baut auf dem bereits in der Vorklinik durch Kurse vermittelten Wissen und Können hinsichtlich Anamneseerhebung auf. Zunächst lernen die Studenten in einem 90minütigen Seminar mit 18-20 Teilnehmern die Besonderheiten der jeweiligen fachspezifischen Anamnese kennen. Am Ende des Seminars wird die Gruppe in 3-4 Untergruppen geteilt. Jede Gruppe erhält ein spezifisches Krankheitsbild, mit dem sie sich intensiv auseinandersetzt, um später in einem Rollenspiel einen solchen Patienten/Patientin darstellen zu können. Im 2. Teil der Anamneseübung treffen sich 3-4 Studenten aus den unterschiedlichen Untergruppen im Sinne einer Puzzlegruppe zu einem Rollenspiel. Sie erheben bei sich gegenseitig die Anamnese und geben entsprechend abwechselnd ein Feedback an ihre Mitstudenten. Der Dozent beobachtet den Prozess und gibt erforderliche Hilfestellungen. Ein Gruppenfeedback und das Zusammentragen des Gelernten runden die Anamneseübung ab. Alternativ findet dieser Teil als Qualifizierter Unterricht am Krankenbett statt, was von einigen beteiligten Fachrichtungen bevorzugt wird.
Ergebnisse: Diese Anamneseübung findet im Rahmen von JENOS in der AoM im 6. Semester und in der KoM im 7. und 8. Semester statt. Aktuell haben sich fünf Fachabteilungen zur Teilnahme an den Anamneseübungen bereit erklärt: Gastroenterologie, Gynäkologie, Dermatologie, HNO und Kinderkardiologie.
Diskussion/Schlussfolgerung: Durch die fachspezifischen Anamneseübungen sollen die Studenten besser auf ihren im Rahmen der AoM stattfindenden Einsatz in ambulanten Arztpraxen sowie für die KoM auf Famulaturen in Kliniken vorbereitet werden.