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Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Effekte eines internationalen Studentenaustausches zum multiperspektivischen Verständnis von Gesundheitssystemen anhand eines Beispielpatienten

Meeting Abstract

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  • corresponding author presenting/speaker Daniel Tolks - Klinikum der Universität München, Instititut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland
  • author Martin R. Fischer - Klinikum der Universität München, Instititut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin, München, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV432

doi: 10.3205/15gma090, urn:nbn:de:0183-15gma0903

Published: August 31, 2015

© 2015 Tolks et al.
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Hintergrund: Bislang gibt es in der Medizin wenige Evaluationsdaten zu der Frage, ob internationale Austauschprogramme nachhaltig positive Auswirkungen auf die Teilnehmer haben [2], [3].Seit 1999 läuft das Austauschprogramm US-EU-MEE zwischen Universitäten in Deutschland, USA, Dänemark und Schweden [1]. Medizinstudenten begleiten einen Patienten im Gesundheitssystem des jeweiligen Landes. Ziel ist es, denn Studenten einen multiperspektivischen Blick in das jeweilige Gesundheitssystem anhand dieses Patienten zu ermöglichen. Jeder Student formuliert am Ende des Austausches eine Fallbeschreibung mit Bezug zu allen relevanten Versorgungsperspektiven im Gesundheitssystem des Gastlandes.

Fragestellung:

1.
Kann das internationales Austauschprogramm US-EU-MEE
a. Wissen über Gesundheitssysteme vermitteln?
b. einen förderlichen Einfluss auf die kritische Auseinandersetzung mit Gesundheitssystemen ausüben und damit die Einstellung zum ärztlichen Berufsbild sowie das berufsspezifische Verhalten positiv beeinflussen?
2.
Bestehen dabei Unterschiede bei den Studierenden, abhängig von dem Gast- und Heimatland (Schweden/Dänemark, USA, Deutschland)?

Methoden: Es wurde ein Fragebogen mit 16 Fragen (12 Items Likert-Skala; vier Freitextfragen) zum allgemeinen Wissenszuwachs, der kritischen Einstellung zu den Gesundheitssystemen des Gast- und Heimatlandes sowie Auswirkungen auf das berufsbezogene Verhalten eingesetzt. 72 Teilnehmer aus den Jahren 2000 bis wurden angeschrieben; die Rücklaufquote lag bei 63,63% (n=42).

Ergebnisse: Bei allen Teilnehmern der Studie kann ein positiver Effekt bei allen abgefragten Items festgestellt werden. Dabei bestehen Unterschiede zwischen den Studierenden der jeweiligen Länder. Geringere Ausprägungen bei den Einstellungs- und Verhaltensänderungen konnten bei den Studierenden aus den skandinavischen Ländern gegenüber den größeren Ausprägungen bei Studierenden aus den USA und Deutschland gefunden werden.

Diskussion/Schlussfolgerung: Ein internationales Austauschprojekt hat in der studentischen Selbsteinschätzung einen positiven Einfluss auf interkulturelle Einstellungen, den Wissenszuwachs und die Einstellungen zum eigenen Beruf und kann das kritische Denken bezüglich des eigenen Gesundheitswesens sowie des Gesundheitssystems des Gastlandes fördern.


Literatur

1.
Armstrong EG, Fischer MR. Comparing health care delivery systems--initiating a student exchange project between Europe and the United States. Med Educ. 2001;35(7):695-701. DOI: 10.1046/j.1365-2923.2001.00992.x External link
2.
DeDee LS, Stewart S. The effect of student participation in international study. J Prof Nurs. 2003;19(4):237-242. DOI: 10.1016/S8755-7223(03)00086-3 External link
3.
Smith K, Curry K. Is it worth it? Measuring the long-term effects of an international experience for nursing students in Ecuador. J Community Health Nurs. 2011;28(1):14-22. DOI: 10.1080/07370016.2011.539080 External link