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Kurs kompetenzbasierte Weiterbildung
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Published: | August 31, 2015 |
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Fragestellung/Einleitung: Kinder und Jugendliche werden in Deutschland wohnortnah durch Pädiater und andere Hausärzte versorgt. Dazu fordern Eltern und Patienten eine leistungsfähige allgemeine ambulante Pädiatrie auf dem Grundversorgungsniveau. Die Praxen der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte sind für eine steigende Zahl von Weiterbildungsinhalten der ideale Lernort und ergänzen Kliniken um die Themen der Grundversorgung.
Um die Praxisinhaber ihrer Rolle als Weiterbildner zu unterstützen, hat der Ausschuss "Weiterbildung" der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung ein Werkstattkonzept erarbeitet, das die ambulanten Weiterbilder in ihrer täglichen Routine abholt.
Die Teilnehmer/innen
- definieren/analysieren die Besonderheiten/Rahmenbedingungen ihrer Arbeitsumgebung für die Weiterbildung
- setzen sich mit Möglichkeiten der Umsetzung einer ergebnisorientierten Weiterbildung auseinander
- formulieren und prüfen anvertraubare ärztliche Tätigkeiten in der allgemeinpädiatrischen Grundversorgung
- geben, bekommen und reflektieren Rückmeldung in simulierten Alltagssituationen der Praxis
- diskutieren Chancen und Hindernisse für die ambulante Weiterbildung in ihrer Praxis
Methoden:
- Kurze Theorievermittlung durch Impulsreferate
- Aktive Auseinandersetzung & Diskussion in Gruppendiskussionen
- Kleingruppenarbeit (3-5er Gruppen) zur Erarbeitung von Ideen & Konzepten
- Präsentation & Diskussion der Gruppenarbeiten im Plenum
Ergebnisse: Der Kurs kompetenzbasierte Weiterbildung findet erstmals beim 45. Kinder- und Jugendärztetag in Berlin vom 12.-14. Juni 2015 statt. Vertreter aus allen Landesverbänden des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte Deutschlands e.V. starten mit der Unterstützung von ausgewiesenen Experten ihr bundesweites Netz.
Diskussion/Schlussfolgerung: Der Paradigmenwechsel in der Weiterbildung hat die Basis erreicht. Das wird verständlich vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen:
- Familien und Gemeinden machen sich Sorgen, ob ihre Kinder weiter gut versorgt und begleitet werden
- Kliniken können das Spektrum der Weiterbildungsordnung zunehmend weniger bedienen
- In der Pädiatrie müssen zunehmend komplex kranke Kinder ambulant versorgt werden, sodass Pädiater entsprechendes Wissen, Fähigkeiten und Haltungen für die Betreuung im ambulanten Umfeld benötigen.
- Für diese ambulante Medizin brauchen Pädiater entsprechendes Wissen, Fähigkeiten und Haltungen
- Pädiater an der Grenze zum Ruhestand machen sich Sorgen, ob sie Nachfolger finden werden
- Immer weniger junge Pädiater sind bereit, deutlich mehr als 40 Wochenstunden im Beruf zu arbeiten
Wie können ambulant tätige Pädiater diese Entwicklungen bahnen, begleiten und steuern?
Ambulant tätige Pädiater
- entwickeln sich zu Weiterbildnern
- öffnen ihre Praxen als Lernorte für Weiterbildungsassistenten
- unterstützen ein Netzwerk von Kliniken und Praxen, die sich in Verbundweiterbildungen zusammenschließen
- treten mit Nachdruck für eine gerechte Finanzierung der Weiterbildung ein
- kooperieren für ein mobiles eLogbuch der ambulanten Weiterbildung, das anvertraubare ärztliche Kompetenzen ausweist
Literatur
- 1.
- Berberat PO, Harendza S, Kadmon M; Gesellschaft für Medizinische Ausbildung GMA-Ausschuss für Weiterbildung. Entrustable Professional Activities - Visualization of Competencies in Postgraduate Training. Position Paper of the Committee on Postgraduate Medical Training of the German Society for Medical Education (GMA). GMS Z Med Ausbild. 2013;30(4):Doc47. DOI: 10.3205/zma000890
- 2.
- Ten Cate O, Scheele F. Competency-based postgraduate training: can we bridge the gap between theory and clinical practice? Acad Med. 2007;82(6):542-547. DOI: 10.1097/ACM.0b013e31805559c7