gms | German Medical Science

Joint congress of the Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) and the Arbeitskreis zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ)

30.09. - 03.10.2015, Leipzig

Vergleich der Juror-Übereinstimmung im Multiplen Mini-Interview bei der Verwendung unterschiedlicher Bewertungsbögen

Meeting Abstract

Search Medline for

  • corresponding author presenting/speaker Mirjana Knorr - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland
  • author Susanne Sehner - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie, Hamburg, Deutschland
  • author Anja Bath - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland
  • author Wolfgang Hampe - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Biochemie und Molekulare Zellbiologie, Hamburg, Deutschland

Gemeinsame Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA) und des Arbeitskreises zur Weiterentwicklung der Lehre in der Zahnmedizin (AKWLZ). Leipzig, 30.09.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocV243

doi: 10.3205/15gma050, urn:nbn:de:0183-15gma0509

Published: August 31, 2015

© 2015 Knorr et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License. You are free: to Share - to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/.


Outline

Text

Fragestellung/Einleitung: In den letzten 10 Jahren haben sich Multiple Mini-Interviews zur Erfassung psychosozialer Kompetenzen im Rahmen der Auswahl von Medizinstudierenden weltweit immer stärker etabliert. Dabei unterscheiden sich die MMIs in Aufbau und Inhalt deutlich zwischen den Fakultäten. Unter anderem betrifft dies auch die Komplexität der Bewertungsbögen, mit denen die Leistung eines Bewerbers eingeschätzt werden soll. Am einfachsten ist es, nur die Gesamtleistung eines Bewerbers auf einer Station bewerten zu lassen. Daneben gibt es aber auch sehr viel umfangreichere Bewertungsbögen mit inhaltlich unterschiedlichen Einzelskalen und Bewertungsankern, von denen man sich eine Verbesserung der Juror-Übereinstimmung verspricht. Auf der anderen Seite ist die Entwicklung dieser komplexeren Bewertungsbögen sehr viel zeit- und somit auch kostenintensiver. In unserer Studie haben wir untersucht, ob ein sehr einfaches Bewertungsformat tatsächlich mit einer geringeren Juror-Übereinstimmung einhergeht und welche Entwicklungskosten durch den Einsatz eines vereinfachten Formats eingespart werden könnten.

Methoden: Im Rahmen des Hamburger MMIs (HAM-Int) 2014 wurden in zwei Stationen in zwei parallelen Parcours (vier Räume) neben den beiden regulären Juroren (komplexer Bewertungsbogen mit drei Inhaltsskalen und Bewertungsankern) zwei zusätzliche Juroren eingesetzt, denen lediglich eine Gesamtbewertungsskala zur Verfügung stand (einfacher Bewertungsbogen). Anschließend wurden für alle Juror-Paarungen in den vier Räumen Intraklassenkorrelationen (ICC) als Maß der Juror-Übereinstimmung berechnet und verglichen. Zudem wurde die Entwicklungszeit einer neuen HAM-Int Station protokolliert, um den prozentualen zeitlichen Anteil, den die Entwicklung eines komplexen Bewertungsbogens im Vergleich zu einem vereinfachten Bewertungsbogens in Anspruch nimmt, zu bestimmen.

Ergebnisse: Die ICCs für die verschiedenen Juror-Paarungen liegen zwischen .20 und .88. Das Muster der ICCs lässt nicht auf eine bessere Juror-Übereinstimmung zugunsten des komplexen Bewertungsbogens schließen. Die Arbeitszeit zur Entwicklung eines komplexen Bewertungsbogens macht etwa 15% der gesamten Stationsentwicklungszeit aus. Demgegenüber sind dies bei einem vereinfachten Bewertungsbogen nur etwa 2% der gesamten Entwicklungszeit.

Diskussion/Schlussfolgerung: Der Einsatz eines wesentlich vereinfachten Bewertungsbogens zur Leistungsbeurteilung in einer Interviewstation könnte die Entwicklungskosten deutlich verringern und würde die Juror-Übereinstimmung nicht verschlechtern. Allerdings müssen andere Gründe, die dennoch für ein aufwändigeres Bewertungsformat sprechen, diskutiert werden.