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Der Einfluss eines autologen Bluttransfusionssystems auf den prä- und postoperativen Hämoglobinwert und den postoperativen Erythrozytenkonzentratsubstitutionsbedarf in der zementierten und der unzementierten Hüftrevisionschirurgie
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Published: | October 5, 2015 |
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Fragestellung: Das Ziel der vorliegenden Studie war, den Einfluss eines autologen Bluttransfusionssystems (CATS, Fresenius AG) in der zementierten und unzementierten Hüftrevisionschirurgie zu untersuchen. Wir verglichen hierzu den prä- und postoperativen Hämoglobinwert (Hb, g/dl) und den postoperativen Substitutionsbedarf von Erythrozytenkonzentraten (EKs) und eruierten, ob es diesbezüglich Unterschiede zwischen der zementierten und der unzementierten Revisionschirurgiegruppe gab.
Methodik: Zwischen Januar und Dezember 2011 wurden insgesamt 411 Patienten in die Studie eingeschlossen. Bei 245 Patienten wurde eine Hüftrevision bei zementierter Prothese und bei 166 Patienten bei unzementierter Prothese durchgeführt. Die folgenden Parameter wurden protokolliert: Patientenalter, Geschlecht, Körpergewicht (kg), Körpergröße (cm), Body-Mass-Index (BMI, kg/m2), Diagnose, Operation und der American Society of Anesthesiologists Score (ASA). Die folgenden Parameter wurden analysiert: die Differenz des prä- und postoperativen Hämoglobinwertes, der perioperative Blutverlust (ml), die Menge des retransfundierten Blutes und die Menge der allogenen und/oder autologen EKs.
Ergebnisse und Schlussfolgerung: Sowohl in der zementierten als auch in der unzementierten Hüftrevisionschirurgiegruppe kam es nicht zu einem signifikanten Unterschied zwischen dem prä- und dem postoperativen Hb-Wert mit oder ohne Einsatz des Autotransfusionssystems (Hb-Mittelwert prä- und postoperativ 3,4 g/dl mit Autotransfusionssystem vs. 3,6 g/dl ohne Autotransfusionssystem in der zementierten Gruppe und 3,4 g/dl vs. 3,5 g/dl in der unzementierten Gruppe). In 92 von 186 Fällen (49,5%) aus der zementierten Revisionsgruppe und bei 28 von 117 Fällen (32,5%) aus der unzementierten Revisionsgruppe bei denen das Autotransfusionssystem benutzt wurde, mussten EKs verabreicht werden. Ohne Einsatz des Autotransfusionssystems mussten in der zementierten Revisionsgruppe in 40,7% (24 von 59 Fällen) und in der unzementierten Gruppe in 34,7% (17 von 49 Fällen) EKs substituiert werden. Auch beim Vergleich dieser Gruppen zeigte sich kein signifikanter Unterschied. Patienten aus der zementierten Gruppe mit Einsatz des Autotransfusionssystemes waren signifikant häufiger EK substitutionsbedürftig als jene der unzementierten Gruppe mit Einsatz des Autotransfusionssystemes (p=0,0042).
Diese Studie konnte keine Reduktion des EK-Substitutionsbedarfes durch den Einsatz eines autologen Autotransfusionssystems in der Revisionshüftchirurgie nachweisen. Wir empfehlen ein patientenorientiertes perioperatives Blutmanagement um den EK-Substitutionsbedarfs zu reduzieren.