gms | German Medical Science

German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

Kostenvergleich von septischen und aseptischen Knieendoprothesenrevisionen

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Franziska Beyer - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Germany
  • Cornelia Lützner - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Germany
  • Stephan Kirschner - St. Vincentius-Kliniken, Karlsruhe, Germany
  • Jörg Lützner - Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, UniversitätsCentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie, Dresden, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocPO13-888

doi: 10.3205/15dkou588, urn:nbn:de:0183-15dkou5885

Published: October 5, 2015

© 2015 Beyer et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Fragestellung: Der Erfolg von Knie-TEP-Operationen sowie die zunehmende Alterung der deutschen Bevölkerung führen auch zu einer steigenden Anzahl an Knie-TEP-Wechseloperationen. Septische Revisionen stellen dabei eine besondere Herausforderung dar. Knie-TEP-Revisionen aufgrund von Infektionen sind nicht nur schwerer zu therapieren und haben ein schlechteres funktionelles Ergebnis zur Folge, sondern sind auch sehr kostenintensiv. Ziel der Untersuchung war der Vergleich der anfallenden Kosten und DRG-Erlöse bei septischen und aseptischen Knie-TEP-Revisionen.

Methodik: Zwischen Januar 2010 und Dezember 2012 erfolgten bei insgesamt 185 Patienten Knie-TEP-Revisionen. Für diese wurden die Revisionsursachen, die tatsächlichen Kosten während des stationären Aufenthaltes sowie die Erlöse ermittelt. Die Bestimmung der angefallenen OP-Kosten erfolgte über OP-Kostensätze für Personal und Verbrauchsmaterial je Minute sowie die Implantatkosten. Für die Kosten der Normal- und Intensivstation wurden Tageskostensätze genutzt. Antibiotika, Medikamente und Blutprodukte für die stationären Aufenthalte wurden nach tatsächlichem Verbrauch erfasst. Die Erlöse berechneten sich aus der Summe von Casewert x Landesbasisfallwert und Zusatzentgelten. Es erfolgte ein Vergleich von septischen und aseptischen Revisionen.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Von den 185 Patienten wurden 81 infolge von Infektionen revidiert, 104 Patienten wegen aseptischer Ursachen. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um mechanische Ursachen (n=61), Frakturen (n=17) und Arthrofibrose (n=11). Während bei den septischen Revisionen meist ein zweizeitiger Wechsel (n=53; 65,4%) erfolgte, waren es bei den aseptischen Eingriffen am häufigsten einzeitige Wechsel (n=64; 61,5%) aller Komponenten.

Patienten, welche aufgrund von Infektionen revidiert wurden, zeichneten sich durch häufigere Operationen (3,2 vs. 1,5), mit mehreren stationären Aufenthalten (2,5 vs. 1,3) und eine insgesamt längere Verweildauer (43,2 vs. 17,2 Tage) aus. Auch die Summe der Schnitt-Naht-Zeit (350,8 vs. 175,8 Minuten) und die Anzahl der Erythrozytenkonzentrate (7,0 vs. 2,8) waren bei septischen Revisionen signifikant höher (p<0,05).

Die Gesamtkosten sind mit durchschnittlich 26.354 EUR bei septischen Revisionen etwa doppelt so hoch wie für aseptische (13.329 EUR). Die Kosten für Normalstation (13.898 vs. 5.585), Intensivstation (2.065 vs. 658), Antibiotika (410 vs. 85), Medikamente (196 vs. 68), OP (9.187 vs. 6.702) und Blutprodukte (598 vs. 232) erwiesen sich als signifikant höher (p<0,05) bei septischen im Vergleich zu aseptischen Revisionen. Demgegenüber stehen Gesamterlöse von durchschnittlich 25.683 EUR (13.213) für septische (aseptische) Revisionen, was im Mittel zu Verlusten von 671 EUR (116) führte.

Im deutschen DRG-System war die Behandlung unserer Patienten mit infizierten Knie-TEP nicht kostendeckend.