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German Congress of Orthopaedics and Traumatology (DKOU 2015)

20.10. - 23.10.2015, Berlin

In wie weit ist der niedrigintensive gepulste Ultraschall für die Behandlung von Pseudarthrosen geeignet?

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Bahram Biglari - BG Trauma Centre, Ludwigshafen, Germany
  • Timur Yildirim - Heidelberg Trauma Research Group, Trauma and Reconstructive Surgery, University Hospital, Heidelberg, Germany
  • Thomas Bruckner - Institute of Medical Biometry and Informatics, University, Heidelberg, Germany
  • Christopher Child - Heidelberg Trauma Research Group, Trauma and Reconstructive Surgery, University Hospital, Heidelberg, Germany
  • Wolfgang Danner - BG Trauma Centre, Ludwigshafen, Germany
  • Tim Reitzel - BG Trauma Centre, Ludwigshafen, Germany
  • Arash Moghaddam - Zentrum für Orthopädie, Unfallchirurgie und Paraplegiologie, Trauma and Reconstructive Surgery, Heidelberg Trauma Research Group, Heidelberg, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2015). Berlin, 20.-23.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. DocWI36-1594

doi: 10.3205/15dkou228, urn:nbn:de:0183-15dkou2285

Published: October 5, 2015

© 2015 Biglari et al.
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Text

Fragestellung: Der Nutzen des niedrigintensiven gepulsten Ultraschalls (Low intensity pulsed ultrasound – LIPUS) bei der Therapie von Pseudarthrosen ist nach wie vor umstritten. In der vorliegenden Studie soll überprüft werden, ob dieses Verfahren einen klinischen Nutzen hat und welche Ko-faktoren das Therapieergebnis beeinflussen.

Methodik: Von Oktober 2010 bis Oktober 2013 wurden in der berufsgenossenschaftlich Unfallklinik (BGU) Ludwigshafen 61 non-unions bei 60 Patienten mit EXOGEN® behandelt. Das Durchschnittsalter betrug 45,43 (18-63) Jahre. Die Patienten waren zum Zeitpunkt der EXOGEN®- Therapie durchschnittlich 3,02-mal (Median 3; 1-bis 13-mal) voroperiert. Die Behandlung wurde hauptsächlich an langen Röhrenknochen der unteren Extremität durchgeführt. Alle 61 non-unions konnten nachuntersucht werden. Dabei wurden die Heilungsrate, sowie des funktionellen und subjektiven Ergebnis evaluiert. Anschließend wurden die beiden, Gruppen G1: successful treatment, und G2: unsuccessful treatment, verglichen, um mögliche therapiebeeinflussende Ko-faktoren zu identifizieren.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: Bei 20 (32,8%) Patienten kam es zu einer knöchernen Konsolidierung mit einer mittleren Heilungsdauer von 5,3 (2-7) Monaten. Bei den erfolglos behandelten Patienten (G2) verzögerte sich die Zeit bis zur Vollbelastung im Durchschnitt um 3,7 Monate und sie erreichten 6,8 Monate später die Arbeitsfähigkeit. Der überwiegende Teil der Patienten (70,5%) gaben keine subjektive Verbesserung der Beschwerden durch die EXOGEN®- Therapie an.

In G2 erlitten 12 Patienten (29,3%) im vorangegangenen Krankheitsverlauf eine Osteomyelitis, in G1 waren es 2 Patienten (10%). Dieser Unterschied war signifikant (p=0,012). Es wurden weitere signifikante Unterschiede im Frakturalter, der Osteosyntheseart, der Defektlänge, der Stabilität der Pseudarthrose, sowie dem NUSS Score erkannt.

Insgesamt kam es unter der LIPUS- Therapie nur bei einem geringen Teil der non-unions zu einer knöchernen Konsolidierung, obwohl diese Patienten bereits bei Indikationsstellung nach den strengen EXOGEN®- Richtlinien ausgewählt wurden.

In Gesamtbetrachtung hat ihre Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung der Behandlungszeit geführt, sodass die LIPUS Anwendung, anhand unserer Ergebnisse, kritisch und als Einzelfallentscheidung eingesetzt werden sollte.