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46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC)

01.10. - 03.10.2015, Berlin

Porcine Xenografts vs. kryokonservierte Allografts zum temporären Hautersatz bei Verbrennungen – Evaluation der klinischen Wirksamkeit und Kosten

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Marc Busche - Uniklinik RWTH Aachen, Deutschland
  • Hans-Oliver Rennekampff - Uniklinik RWTH Aachen, Deutschland
  • Norbert Pallua - Uniklinik RWTH Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen. Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen. 46. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen (DGPRÄC), 20. Jahrestagung der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC). Berlin, 01.-03.10.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc031

doi: 10.3205/15dgpraec031, urn:nbn:de:0183-15dgpraec0319

Published: September 28, 2015

© 2015 Busche et al.
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Humane Allografts und porcine Xenografts werden als biologische Wundauflagen seit vielen Jahren routinemäßig in der temporären Wundbehandlung von Verbrennungen verwendet.

Die Sichtung der relevanten Literatur zu diesem Thema ergab, dass Allografts und porcine Xenografts vergleichbare positive Eigenschaften als temporärer Hautersatz auf die Wundheilung bei Verbrennungen und chronischen Wunden haben. Beide können zu einer verkürzten Abheilungszeit im Vergleich zu konventionellen Verbandmaterialien führen und haben antibakterielle Eigenschaften. Das Risiko einer Krankheitsübertragung erscheint bei beiden biologischen Wundauflagen vernachlässigbar, ist aber bisher nur für Allografts nachgewiesen worden. Beide biologische Wundauflagen haben das gleiche Anwendungsspektrum: 2a° Verbrennungen, als temporäre Wundauflage für nekrektomierte 2b° und 3° Verbrennungen vor definitiver Deckung mit Spalthaut, als Overlay zum Schutz transplantierter Spalthaut, für Spalthautentnahmegebiete, zur Konditionierung chronischer Wunden (Decubitalulcera, diabetische und venöse Ulcera), sowie bei nicht-thermalen Hautschäden (mechanische Traumen, TEN).

Bei der Anwendung als Wundauflage für 2a° Verbrennungen, für Spalthautentnahmegebiete und als temporärer Hautersatz bei nicht-thermalen Hautschäden (TEN) stehen die biologischen Wundauflagen in direkter Konkurrenz zu den biosynthetischen Verbandmaterialien wie Biobrane® und Suprathel®.

Während in der Literatur für diese Anwendungsgebiete direkte Vergleiche dieser Produkte fehlen und damit ein Vorteil einer Wundauflage gegenüber einer anderen nicht nachgewiesen ist, bestehen teilweise erhebliche Unterschiede in den Kosten der Produkte von fast 1 Euro pro cm2. Gleichzeitig hat im Jahr 2015 im DRG-System eine Aufwertung von biologischen Wundauflagen gegenüber biosynthetischen Wundauflagen stattgefunden.

Zusammenfassend können bei vergleichbarer Wirkung und Sicherheit biologischer Wundauflagen die Verfügbarkeit und Kosten der verschiedenen Produkte zur Entscheidungsfindung für die Verwendung von Allografts oder porcinen Xenografts herangezogen werden.