gms | German Medical Science

29. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII)

26. - 28.02.2015, Karlsruhe

Zur Situation der Hornhautspenden in Deutschland

Meeting Abstract

Search Medline for

  • Markus Kohlhaas - Dortmund

Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie. 29. Kongress der Deutschsprachigen Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation, Interventionelle und Refraktive Chirurgie (DGII). Karsruhe, 26.-28.02.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dgii041

doi: 10.3205/15dgii041, urn:nbn:de:0183-15dgii0419

Published: February 25, 2015

© 2015 Kohlhaas.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Die Situation der Hornhautspenden in der Bundesrepublik Deutschland ist schlecht. 3% der Gründe für Erblindung liegen bei Hornhauttrübungen. 2013 wurden 7642 Transplantate in Organkultur kultiviert. Dies sind 5% weniger als 2012. Bundesweit bestehen keine einheitlichen Angaben über Spender pro Bundesland, Spendealter oder auch Todesursachen. Die 26 Hornhautbanken in Deutschland und die 4 Lions- Hauthautbanken. sind nicht wirklich gut vernetzt.

Wenn man die gesamte Situation in Deutschland betrachtet, warten 10.000 Patienten auf ein Spendeorgan. So gab es 2010 noch 1296 Organspender, 2014 nur noch 866 Organspender.

In den vergangenen Jahren haben sich die Transplantationstechniken komplett geändert. So ist die Rate der hinteren lamellären sprunghaft angestiegen. Indikationen werden frühzeitiger gestellt, so dass auch hier zunehmender Hornhautspenderbedarf besteht. Gleichzeitig sollte sichergestellt werden, dass für die traumatischen hinteren lamellären Techniken ausreichend Endothelzellen von, wenn möglich >2500 Zellen pro mm², bereitgestellt werden können.

Problematisch bei der Patientenpflege und -versorgung mit Transplantaten ist der Medizintourismus quer durch die Republik. Patienten stehen bei verschiedenen Kliniken auf der Warteliste, um möglichst schnell ein Transplantat zu bekommen.

Wünschenswert wäre auf jeden Fall eine bessere Vernetzung der Patientenregister sowie eine strukturiertere Zusammenarbeit aller deutschen Hornhautbanken, inkl. Lions- Banken.

Unklar ist, wie viel Hornhäute aus dem Ausland bezogen werden. Dies sind mit einiger Wahrscheinlichkeit wohl einige Tausende.

Des Weiteren wäre es wünschenswert, das Spendeaufkommen deutlich zu erhöhen. Hier könnten alle Augenkliniken ihren Teil zu beitragen und Spender in den Krankenhäusern auf den Intensivstationen, etc. zu akquirieren.

Gute Hilfestellung bei einer möglichen Zusammenarbeit geben die Deutsche Gesellschaft für Gewebe, DGFG, oder auch DSO und auch benachbarte Hornhautbanken.