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Wissenszuwachs durch komplexe Intervention? – Ergebnisse einer Befragung von Medizinischen Fachangestellten (MFA) im Rahmen der PICANT-Studie
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Published: | August 26, 2015 |
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Hintergrund: In der cluster-randomisierten PICANT-Studie (Primary Care Management for Optimized Antithrombotic Treatment) wurde untersucht, ob mit der Durchführung einer komplexen Intervention zur Optimierung der oralen Antikoagulation (OAK) gerinnungsassoziierte Komplikationen bei betroffenen Patienten im Vergleich zur Regelversorgung reduziert werden können. Die Intervention setzte sich u.a. aus einer eintägigen Schulung für MFA zu Studienbeginn und Case Management für Patienten durch MFA und Hausarzt über 24 Monate zusammen.
Studienfrage: Führt die PICANT-Intervention bei den MFA zu einem Wissenszuwachs über Gerinnungsmanagement nach 12 bzw. 24 Monaten?
Methoden: Allen teilnehmenden MFA (N=52) wurde zu Baseline (T0), nach 12 Monaten (T1) und nach 24 Monaten (T2) ein Fragebogen zugesandt. Dieser enthielt sechs vom Studienteam selbst entwickelte Fragen zum Gerinnungsmanagement, welche als Summenscore (Werte 0 bis 12) zusammengefasst wurde. Für die Gruppenvergleiche wurde ein Mann Whitney U-Test (α = 5%) gerechnet.
Ergebnisse: Von 23 MFA der Interventions- und 24 MFA der Kontrollgruppe lagen vollständige Daten vor. Der Median im Wissenstest zu T0 betrug bei den MFA der Interventionsgruppe 9,5, bei der Kontrollgruppe 10. Nach 12 Monaten wiesen die MFA der Interventionsgruppe ein statistisch signifikant höheres Wissen auf im Vergleich zur Kontrollgruppe (Median 11 vs. 10,5, p=0,000). Auch nach 24 Monaten (T2) war die Interventionsgruppe trotz gleichem Median von 10,5 statistisch signifikant im Vorteil (p=0,004).
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass mit relativ überschaubarem Aufwand (eintägige Schulung) und der aktiven Einbindung der MFA in das Gerinnungsmanagement ein signifikant höheres Wissen in Zusammenhang mit der OAK erreicht werden konnte, welches auch nach zwei Jahren noch vorhanden war. Für die MFA könnte ein Wissenszuwachs eine höhere Sicherheit im Umgang mit antikoagulierten Patienten bedeuten. Um zu überprüfen, ob die Intervention, in Bezug auf bessere klinische Outcomes, auch auf die Patienten übertragen werden konnten, bedarf es weiterer Auswertungen.