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33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015)

14.01. - 17.01.2015, Leogang, Österreich

Was empfehlen wir in der präklinischen Erstversorgung von Brandverletzten unseren Notärzten?

Meeting Abstract

  • H. L. Haller - UKH Linz der AUVA, Linz, Austria
  • R. Hafner - UKH Linz der AUVA, Linz, Austria
  • M. Giretzlehner - Research Institute for Symbolic Computation der Johannes Kepler Universität Linz, Hagenberg, Austria
  • L. P. Kamolz - Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie der Univ. Klinik Graz, Graz, Austria

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 33. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2015). Leogang, Österreich, 14.-17.01.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15dav01.02

doi: 10.3205/15dav02, urn:nbn:de:0183-15dav029

Published: March 9, 2015

© 2015 Haller et al.
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Text

In den Lehrbüchern und auch Kursen über präklinische Erstversorgung von Verbrennungsverletzungen werden oft Maßnahmen empfohlen die nicht mehr dem zeitgemäßen Standard entsprechen. Wesentliche Veränderungen der Therapie haben im Bereich der Kühlung des Patienten stattgefunden. Hier wird die Kühlung zur Aufgabe des Ersthelfers mit limitierter Dauer, die Aufgabe des Rettungsdienstes liegt im Wärmeerhalt. In der frühen Schmerzbehandlung wird Ketamin den Opiaten vorgezogen, da es den Blutdruck erhält und nicht wie Opiate zur vermehrten Flüssigkeitsgabe verleitet. In der Flüssigkeitstherapie wird die spontane ungezielte Gabe von Flüssigkeiten durch gezielte Gaben auf der Basis der Oberflächenbestimmung mit neuen, exakteren Möglichkeiten wie dem BurnCase App für IPad oder dem Rapid Burn Assessor und der „Rule of 10“ ersetzt. Auf eine strenge Indikationsstellung der Schocktherapie geachtet wird. Intubationen werden auf eine exakte Indikation wie Dyspnoe und Hypoxie sowie Bewusstlosigkeit und Beatmungshindernisse reduziert, da sie zur vermehrten Flüssigkeitsretention führen und automatisch zu einer erhöhten Komplikationsrate führen. Bei den Zentrumskriterien werden die Verbrennungsausmasse, die zur Zentrumseinweisung führen gegenüber den kosmetisch und funktionell wichtigen Zonen zurückgestellt, da es kaum Verbrennungen gibt, die ein größeres Ausmaß haben und keine solche Zone betreffen. Unklarheiten werden so vermieden. Eine klare Zentrumsindikation für Kinder wird dargestellt. Vermehrte Sorgfalt wird auf den Wundverband gelegt, um Auskühlung und Kontamination hintan zu halten.

In diesem Vortrag werden die geänderten Standards den zuvor bestehenden gegenübergestellt und die wissenschaftliche Fundierung offen gelegt.