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Plötzlicher Herztod (PHT) und Empfehlungen zur Prävention in der Kinder- und Jugendmedizin
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Published: | March 25, 2014 |
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Fragestellung: PHT zwar selten aber dramatisch. Wie kann man dem PHT vorbeugen?
Methodik: EbM Literaturrecherche u. Erarbeitung von Empfehlungen. Involvierung langer eigener kardiologischer u. sportmedizinischer Erfahrungen von Kindern u. Adulten im Leistungssport.
Ergebnisse: Inzidenz bei scheinbar gesunden Adoleszenten je Jahr Sportaktivität @1:250000. PHT häufiger bei Jungen, Afro-Amerikanern, Wettkämpfern von Football u. Basketball. Ätiologisch bei jüngeren Sporttreibenden präexistente nichterkannte Herzerkrankungen (@90% strukturell, @10% primär elektrophysiologische Störungen): Häufig dabei in 36% HCM, 23%Koronaranomalien, 10% idiopathische LVH; weniger häufig rupturiertes Aortenaneurysma, Myokarditis, AS, KHK, ARVD; selten WPW-Syndrom, LQTS, MKPS, Commotio cordis, Drugs.
In Screeningevaluationen (n-115) bei PHT-Betroffenen nur in 3% präexistente Herzerkrankungen aufgedeckt sowie nur in 0,9% korrekte Korrelationen zur drohenden PHT-Gefahr hergestellt!
Kardiovaskuläre Anamnese – wichtigstes Screeningelement, Mindestinhalt (Evidenz IC):
- 1.
- Früherer Thoraxschmerz, Synkope oder near-Synkope, unerwartete unklare Dyspnoe oder Fatigue assoziiert mit Belastung
- 2.
- Früheres Herzgeräusch oder Hypertonie
- 3.
- Positive Familienanamnese auf PHT, kardiovaskuläre Events <50 Jahre sowie HCM, Marfan-Syndrom, LQTS, signifikante Arrhythmien
Medizinische Untersuchung – Mindestinhalt (Evidenz IC):
- 1.
- Auskultation im Liegen u. Stehen, v.a. zur Detektion von Geräuschen dynamischer LVOTO
- 2.
- Femoralispulse zum Ausschluss CoA
- 3.
- Evaluation auf Stigmata Marfan-Syndrom
- 4.
- Gelegenheits-/Ruhe-RR-Messung sitzend
Weitere Diagnostik:
EKG u. Echokardiographie: in USA im Routine-Screening wegen niedriger Inzidenz, hoher Rate falsch-positiver Befunde u. Kosten nicht empfohlen (Evidenz IIb-IIIC), aber in einigen EU-Ländern, z.B. Italien (Evidenz I-IIaC) mit sign. Rückgang von PHT.
Gentests: Involvierung bei jungen High-Risk-Sporttreibenden in USA geplant.
Konklusion:
- 1.
- Junge intensiver Sporttreibende auf präexistente kardiovaskuläre Erkrankungen mit PHT-Gefahr screenen, bei Abnormitäten kardiologisch evaluieren u. Belastbarkeit n. ACC/ACSM-Guidelines einstufen.
- 2.
- Basic u. Pediatric advanced life support in der Bevölkerung schulen.
- 3.
- Defibrillatoren bei Sportveranstaltungen mit hoher Inzidenz von Commotio cordis-Events.
- 4.
- Gegen Commotio cordis mit reflektorischem PHT (große US-Registerdaten) Protektoren unsicher u. sportartspezifisch hinderlich. Intensives Gefahr-Ausweichtraining empfohlen.