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Stufenkonzept zur Therapie der konnatalen Dakryostenose
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Published: | September 4, 2014 |
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Hintergrund: Die konnatale Dakryostenose stellt eine häufige kinderophthalmologische Fragestellung dar. Neben der Epiphora kann es zur sekundären bakteriellen Besiedlung mit Ausbildung einer Dakryozystitis kommen, welche zumeist chronisch, aber auch akut verlaufen kann. Die sekundäre Tränenlinse kann zur Entwicklung von Refraktionsanomalien führen.
Methoden: Im Rahmen einer prospektiven klinischen Beobachtungsstudie über 14 Monate wurden 137 Tränenwege von insgesamt 111 Kindern im Alter von 1 bis 30 Monaten behandelt. Dabei wurde der Einfluss des Alters der Kinder auf den Therapieerfolg untersucht. Therapeutisch kam die Tränenwegssondierung in Lokalanästhesie sowie die Tränenwegssondierung in Allgemeinanästhesie mit und ohne Intubation von Silikonstützmaterial zum Einsatz. Als Heilung wurden das Fehlen von Epiphora sowie das Ausbleiben von Exprimat definiert.
Ergebnisse: In der Altersgruppe von 0 bis 3 Monaten konnte in 94,74% (n = 19) eine Heilung nach Tränenwegssondierung in Lokalanästhesie durch maximal dreimalige Intervention erreicht werden. Diese Heilungschance sank in den Altersgruppen 4 bis 6 Monate (86,27%, n = 51), 7 bis 9 Monate (76,00%, n = 25) und 10 bis 12 Monate (84,21%, n = 19). Bei ausbleibender Heilung wurde eine Operation in Allgemeinanästhesie durchgeführt. Dabei konnte durch die Tränenwegssondierung ohne Intubation von Silikonstützmaterial in 28,57% (n = 7) eine Heilung erreicht werden. Die Tränenwegssondierung in Allgemeinanästhesie mit Intubation von Silikonstützmaterial führte in 92,86% (n = 29) zur Heilung. Bei einem Kind (Alter bei Erstvorstellung 30 Monate) war nach frustraner OP in Allgemeinanästhesie mit Intubation von Silikonstützmaterial eine externe Dakryozystorhinostomie erfolgt, welche eine Heilung brachte.
Schlussfolgerung: Der optimale Zeitpunkt einer Tränenwegssondierung in Lokalanästhesie liegt innerhalb der ersten 6 Lebensmonate. Die größte Sicherheit bietet eine Tränenwegssondierung in Allgemeinanästhesie mit Intubation von Silikonstützmaterial. Ein Abwägen des Narkoserisikos mit dem Leidensdruck, auch in Hinblick auf die Gefahr der Ausbildung von Komplikationen, ist für die individuelle Therapieplanung unerlässlich.