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Annual Meeting of the Society of the Ophthalmologists of Saxony 2014

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

28.11. - 29.11.2014, Dresden

Eine detaillierte funktionelle und morphologische Analyse des Langzeitverlaufes nach Makulachirurgie

Meeting Abstract

  • Jost Hillenkamp - Würzburg
  • K. Purtskhvanidze - Universitäts-Augenklinik Kiel
  • F. Treumer - Universitäts-Augenklinik Kiel
  • O. Junge - Institut für Medizinische Informatik und Statistik UK Kiel
  • J. Hedderich - Institut für Medizinische Informatik und Statistik UK Kiel
  • J. Roider - Universitäts-Augenklinik Kiel

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2014 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Dresden, 28.-29.11.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sag31

doi: 10.3205/14sag31, urn:nbn:de:0183-14sag315

Published: November 26, 2014

© 2014 Hillenkamp et al.
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Text

Ziel: Zur Beurteilung des Langzeiteffektes von makulachirurgischen Eingriffen bei epiretinaler Membran (ERM) und Makulaforamen wurden die foveale Struktur und Netzhautschichtdicken mit spectral-domain optischerKohärenztomographie (SD-OCT) untersucht. Der Langzeitverlauf der makulären Netzhautdicke und die best-korrigierte Sehschärfe (BCVA) wurden analysiert.

Patienten und Methoden: In dieser retrospektiven Kohortenstudie wurden SD-OCT Schnitte der horizontalen Mittellinievon 84 Augen postoperativ bei der letzten Kontrolluntersuchung (Mittel 50, range 25-91 Monate)und von 30 gesunden Augen analysiert. Die Netzhautschichtdicken wurden mit einem für diesen Zweck angepassten Computerprogramm manuell abgegrenzt. Der Verlauf von BCVA wurde festgehalten. Der Verlauf dermakuläre Netzhautdicke wurde mit Hilfe des OCT Fast MacularThickness Programm über bis zu 91 Monate postop verfolgt.

Ergebnisse: Die Dicke der Netzhautschichten zwischen der äusseren Körnerschicht und der Ganglion plus innere plexiforme Schichtwaren in der horizontalen Mittellinie in der Foveaund in der nasalen Parafovea größer als in der Kontrollgruppe. Die Schichtdicken von RPE mit Photorezeptorschicht und der retinalen Nervenfaserschicht unterschieden sich nicht von der Kontrolle. Im Langzeitverlauf blieb die mediane foveale Dicke erhöht und die mediane foveale Form war nach ERM Chirurgie mehr als nach Makulaforamen-Chirurgie nach nasal verdickt. Nach Langzeitbeobachtung wiesen 84% der Augen nach Makulaforamen-Chirurgie und 36% nach ERM-Chirurgie eine foveale Grube auf.Die nicht-linearemixedmodelRegressionsanalyse zeigte eine zunehmende exponentielle Abnahme der makulären Netzhautdicke verbunden mit einem zunehmenden exponentiellen Anstieg von BCVA über die gesamte Bebachtungsperiode von 91 Monaten.Die mittlere BCVA bei der letzten Kontrolluntersuchung war 20/28±1 Zeilenach Makulaforamen-Chirurgie und 20/25±1 Zeilenach ERM-Chirurgie.

Schlussfolgerung: Im Langzeitverlauf bleiben die Fovea und die nasale Parafovea zwischen der äußeren Körnerschicht und der Ganglionzellschicht verdickt, mehr nach ERM-Chirurgie als nach Makulaforamen-Chirurgie. Der Prozess der langsamen anatomischen und funktionellen Erholung nach Makulachirurgie dauert deutlich länger als bisher angenommen (mehrere Jahre).