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Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014)

28.10. - 31.10.2014, Berlin

Radiologisches Outcome nach navigierter Femurmarknagelung: Eine retrospektive Kohortenstudie

Meeting Abstract

  • presenting/speaker Nael Hawi - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Musa Citak - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Emmanouil Liodakis - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Timo Stübig - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Eduardo M. Suero - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany
  • Christian Krettek - Medizinische Hochschule Hannover, Unfallchirurgische Klinik, Hannover, Germany

Deutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU 2014). Berlin, 28.-31.10.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. DocWI61-860

doi: 10.3205/14dkou445, urn:nbn:de:0183-14dkou4454

Published: October 13, 2014

© 2014 Hawi et al.
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Fragestellung: Die Femurmarknagelung zur Behandlung von Femurschaftfrakturen stellt das Behandlungsverfahren der Wahl dar. Trotz der Vorteile verbleibt das Problem Rotationsdifferenz. Der Einsatz der Navigation zeigte in Studien erfolgsversprechende Ergebnisse.

Ziel der Studie war das radiologische Outcome navigiert assistierter Femurschaftfrakturen mit nicht navigiert assistierten zu vergleichen.

Methodik: Im Rahmen einer retrospektiven Kohortenstudie erfolgte die Analyse von 246 Patientendaten. Alle Patienten erhielten postoperativ eine CT Bildgebung. 24 wurden navigiert assistiert versorgt.

Eine navigierte Operation wurde mit zwei nicht navigierten verglichen. Die Patienten wurden nach Frakturklassifikation (AO), Alter und Geschlecht gematcht.

Einschlusskriterien: Femurschaftfrakturen, postoperative Computertomographie, Femurmarknagelung und Eingriff durch Facharzt. Ausschlusskriterien: Bilaterale und offene Frakturen.

Die Auswertung erfolgte bezüglich Rotationsdifferenz, Längenunterschied, Operationszeit, intraoperativer Bestrahlungszeit, Verzögerung bis zur Operation und Revisionsanzahl.

Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Gruppe navigiert assistierter Operationen betrug die Verzögerung bis zur Marknagelung 6,8±6,8 Tage, die Operationszeit 163,1±43,9 Minuten und die intraoperative Bestrahlungszeit 4,4±1,3 Minuten. Die durchschnittliche postoperative Antetorsion betrug 8,83±5,52°. Der postoperative Längenunterschied betrug 0,87±0,75 cm. Bei 4 Patienten erfolgte eine Revision zur Durchführung einer Torsionskorrektur.

In der nicht navigierten Gruppe betrug die Verzögerung bis zur Operation 3,6±6,7 Tage, die Operationszeit 98,6±28,1 Minuten und die intraoperative Bestrahlungszeit 3,7±1,49 Minuten. Die durchschnittliche postoperative Antetorsion betrug 12,4±0,95°. Der postoperative Längenunterschied betrug 0,9±1 cm. Bei 15 Patienten erfolgte die Durchführung einer Revision zur Torsionskorrektur.

Die durchschnittliche postoperative Antetorsion zwischen den beiden Gruppen zeigte keinen statistisch signifikanten Unterschied. Ebenfalls zeigte sich bei dem Längenunterschied und der Anzahl der Revisionen kein statistisch signifikanter Unterschied. Bezüglich der Verzögerung der Operation zur Femurmarknagelung zeigte sich ebenfalls kein statistisch signifikanter Unterschied. Sowohl die Operationszeit als auch die intraoperative Bestrahlungszeit waren bei der navigiert assistierten Operationszeit statistisch signifikant länger.

Sowohl hohe Investitionskosten in Material und Schulung, als auch der höhere Zeitfaktor sollten durch das postoperative Ergebnis gerechtfertigt werden. Weiterentwicklungen der Navigation in Handhabung und Anwendung sind weiterhin erforderlich um Arbeitsabläufe zeiteffektiver zu gestalten. Derzeit sehen wir die Navigation nicht als Standardtool der Versorgung, sondern vor allem bei der Versorgung und Korrekturen komplexer dreidimensionaler Fehlstellungen.