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42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie, 24. Wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie

17.-20. September 2014, Düsseldorf

Die MPH-Handgelenksprothese bei Rheumatikern, Langzeitergebnisse

Meeting Abstract

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  • Christoph Biehl - Diakonie Krankenhaus, Abteilung für Orthopädie und Rheumaorthopädie, Bad Kreuznach
  • Martin Stoll - Diakonie Krankenhaus, Abteilung für Orthopädie und Rheumaorthopädie, Bad Kreuznach

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie. Deutsche Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie. Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie. 42. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh); 28. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh); 24. wissenschaftliche Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendrheumatologie (GKJR). Düsseldorf, 17.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc44.02 - RO.06

doi: 10.3205/14dgrh011, urn:nbn:de:0183-14dgrh0111

Published: September 12, 2014

© 2014 Biehl et al.
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Einleitung: Das Handgelenk ist eine der Prädilektionsstellen der Rheumatoiden Arthritis. In fortgeschrittenen Stadien der Krankheit kommt es zu Zerstörung und Fehlfunktion der Hand. Als Alternative zum Goldstandard der Handgelenksarthrodese sollte die endoprothetische Behandlung berücksichtigt werden.

Methoden: In unserer Abteilung wurden 28 Rheumatiker an 34 Handgelenken mit einer MPH-Handgelenkprothese operativ versorgt. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 56 Jahre, 21 Patienten waren Frauen (78%). Die führende Hand wurde bei 20 Patienten (71%) operiert. Die mittlere Krankheitsdauer betrug 10 Jahre und der Zeitabstand zwischen dem Beginn der Krankheit und der Operation reichte von 2 Monaten bis zu 31 Jahren, mit einer mittleren Dauer von 9,5 Jahren. Alle Patienten wurden klinisch und radiologisch nachuntersucht und die Ergebnisse auf der Grundlage eines modifizierten Clayton-Scores ermittelt. Gleichzeitig wurde die subjektive Patientenzufriedenheit und die Gebrauchsfähigkeit im Alltag ermittelt.

Ergebnisse: 20 Handgelenke (58,8%) zeigten nach 10 Jahren im Clayton-Score gute und sehr gute Ergebnisse und 14 Handgelenke (41,2%) erzielten unbefriedigende Ergebnisse. Wobei die schlechten Ergebnisse unter anderem durch die Beteiligung von Nachbargelenken verursacht wurden. Bezüglich der subjektiven Patientenzufriedenheit war Patienten mit 25 Handgelenke (73%) zufrieden und 9 Patienten mit 9 Handgelenken (26%) nicht zufrieden. Revisionsoperationen waren nach durchschnittlich 7,5 Jahre notwendig, die Eingriffeerfolgten aufgrund der PE-Schädigung. Bessere Ergebnisse wurden bei Patienten mit frühzeitigen Operationen, kürzere Krankheitsdauer und mit geringerer Einbeziehung der anderen Gelenke der Hand, wie auch Ellenbogen und Schulter erzielt.

Schlussfolgerung: Der endoprothetische Ersatz stark zerstörter Handgelenke ist eine Alternative zu Arthrodese. Die Indikation bei Rheumatoider Arthritis ist die Rekonstruierbarkeit der carpalen Höhe und der Sehnen in Handgelenken nach Simmen/Huber Typ 1 und 2. Frühe chirurgische Intervention bewirkt bessere Ergebnisse, „Abwarten“ in der Handgelenkchirurgie ist kein Goldstandard. Revision und die Umwandlung in eine vollständige Arthrodese in unbefriedigenden Fällen sind weiterhin möglich.