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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Der Einfluss von präoperativem Diabetes mellitus auf das Langzeitüberleben nach kurativer Pankreaskarzinom-Resektion – Eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse

Meeting Abstract

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  • Thilo Welsch - Chirurgische Klinik Technische Universität Dresden (VTG), Klinik für Viszeral, Thorax und Gefäßchirurgie, Dresden

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch457

doi: 10.3205/14dgch457, urn:nbn:de:0183-14dgch4572

Published: March 21, 2014

© 2014 Welsch.
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Einleitung: Diabetes mellitus (DM) beeinflusst das Erkrankungsrisiko und tritt oft neu mit der Diagnose eines duktalen Pankreasadenokarzinoms (PDAC) in Erscheinung. Die wichtige Frage, welche Auswirkungen ein bestehender DM auf die Prognose nach PDAC-Resektion hat, ist bisher in der Literatur nicht systematisch aufgegriffen worden. Die vorliegende Studie untersucht den Einfluss von präoperativen DM auf das Langzeitüberleben nach kurativer PDAC-Resektion mittels systematischer Übersichts- und Meta-Analyse.

Material und Methoden: Die Datenbanken MEDLINE, EMBASE, Web of Science und Cochrane Library wurden systematisch nach Studien über den Einfluss von DM auf das Überleben nach PDAC-Resektion durchsucht. Hazard ratios (HR) und 95%-Konfidenzintervalle (CI) wurden zur Berechnung eines Gesamtrisikos extrahiert und eine Meta-Analyse mittels des Random Effects Modells errechnet.

Ergebnisse: Die Datenabfrage erzielte 4.365 Abstracts, die nach relevanten Artikeln durchsucht wurden. Aus 110 Originalarbeiten konnten 10 retrospektive Studien mit insgesamt 4.471 Patienten in die qualitative Analyse eingeschlossen werden. Die mittlere Prävalenz eines präoperativen DM betrug 26.7% (1.067 Patienten), wobei alle chirurgischen Resektionsverfahren des PDAC berücksichtigt wurden. Eine Meta-Analyse konnte aus 8 dieser Studien errechnet werden und ergab, dass ein bestehender DM mit einem signifikant schlechteren Langzeitüberleben nach PDAC-Resektion vergesellschaftet ist (HR 1,32, 95% CI [1,46-1,60], P=0.004). Nur zwei Studien berichteten separate Risikoanalysen für ‚new onset‘ und bestehenden DM, und nur eine Studie berücksichtigte die medikamentöse Therapie des DM.

Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie fasst erstmals die Überlebensunterschiede von diabetischen und nicht-diabetischen Patienten nach PDAC-Resektion systematisch zusammen und weist einen DM als einen relevanten negativen Prognoseparameter aus. Die zugrunde liegenden biologischen Wechselwirkungen und die medikamentöse sowie frühzeitige Therapie des DM müssen Ausgangspunkte für zukünftige Studien bilden.