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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Langzeitüberleben nach Ösophagektomie: Welche Patienten mit Ösophaguskarzinom profitieren am meisten?

Meeting Abstract

  • Patrick Sven Plum - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Elfriede Bollschweiler - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Claudia Schmidt - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Christoph Tobias Heinrich Baltin - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln
  • Arnulf H. Hölscher - Uniklinik Köln, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie, Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch453

doi: 10.3205/14dgch453, urn:nbn:de:0183-14dgch4533

Published: March 21, 2014

© 2014 Plum et al.
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Einleitung: Im Allgemeinen gilt die Prognose von Patienten mit einem Karzinom der Speiseröhre als schlecht. Allerdings gibt es auch Patienten, die länger als fünf oder auch zehn Jahre überleben. Hierzu gibt es bisher wenige Daten. Ziel dieser Untersuchung ist es, Faktoren zu analysieren, die mit dem Langzeitüberleben korrelieren.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 1996 bis 2008 wurden insgesamt 628 Patienten (Männer n=510, Frauen n=118; medianes Alter 62J.) mit einem Adenokarzinom (n=366) oder Plattenepithelkarzinom (n=262) der Speiseröhre ösophagektomiert. Das Follow-up betrug mindestens 5 Jahre. Die Auswertung der prospektiv erhobenen Daten erfolgte univariat und multivariat mittels logistischer Regressionsanalyse.

Ergebnisse: 142 der 628 (22,6%) Patienten lebten länger als 5 Jahre. Im Vergleich zu der Gesamtgruppe bestanden keine Unterschiede in der Häufigkeit zwischen Männer und Frauen. 33% der 98 Patienten jünger als 50 Jahre wiesen ein Langzeitüberleben auf, in der Gruppe der 50 – 70 jährigen (n=417) waren es 23% und für Patienten älter als 70 Jahre (n=113) waren es 13% (p=0.014).

Bei der Auswertung für Patienten ohne neoadjuvante Therapie lebten nach 5 Jahren 43% der 129 pT1, 37% der 60 pT2 und 13% der 130 pT3/4 Karzinome (p<0.001). 43% der 157 Patienten ohne LK-Metastasen waren Langzeitüberlebende, 24% der 62 pN1 Patienten, 19% der 52 pN2 Patienten und 0% der 46 Patienten mit mehr als 6 LK-Metastasen (pN3) (p<0.001). Die Histologie zeigte keine Unterschiede. In der multivariaten Analyse bestätigten sich die Faktoren.

49 der 305 (16%) Patienten mit fortgeschrittenem Tumor und einer neoadjuvanten Therapie lebten länger als 5 Jahre. Dies waren vor allem Patienten mit „major“ (<10% Resttumor) histopathologischen Response (n=32 von 129). In gleichem Maße lebten 34 der 159 (21%) ypN0 Patienten, 17% der 60 ypN1 und 10% der 39 ypN2 Patienten mit einer präoperativen Radiochemotherapie länger als 5 Jahre.

Schlussfolgerung: Etwa ein Viertel der Patienten mit resektablen Ösophaguskarzinom haben die Chance nach Ösophagektomie fünf Jahre oder länger zu überleben. Dies sind vor allem Patienten ohne bzw. mit limitierter lymphatischer Metastasierung.

Ein Teil der Daten wurde bereits erstmals veröffentlicht unter: Congress of the European Society for Diseases of the Esophagus (Rotterdam 31. Oktober - 1. November 2013)