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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Klinische Bedeutung und therapeutisches Potential der Expression des Programmed Death Ligand-1 und Programmed Death Ligand-2 im humanen kolorektalen Karzinom

Meeting Abstract

  • Martin Gasser - Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg
  • Tanja Grimmig - Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg
  • Romana Mönch - Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg
  • Christoph-Thomas Germer - Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg
  • Ana Maria Waaga-Gasser - Universitätsklinikum Würzburg, Chirurgische Klinik I, Würzburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch443

doi: 10.3205/14dgch443, urn:nbn:de:0183-14dgch4433

Published: March 21, 2014

© 2014 Gasser et al.
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Einleitung: Für die Blockierung des Programmed Death-1/Programmed Death Ligand (PD-1/PD-L) Signalwegs zur Unterdrückung der negativen Signalwirkung auf antitumorigene T-Zell-Antworten wurden erste Phase I/II-Studien bei verschiedenen Tumorentitäten gestartet. Neueste Daten weisen auf günstige Effekte einer PD-1/PD-L1/L2-Inhibtion hin, die Datenlage für das kolorektale Karzinom (CRC) bleibt dazu bislang unklar. Ziel dieser Studie war daher die Untersuchung der PD-1/PD-L1- und PD-L2-Expressionen im humanen CRC.

Material und Methoden: Tumorgewebe von Patienten mit CRC (n=116, UICC I-IV) mit einem Follow up ≥5 Jahre wurden mittels Immunhistochemie und RT-qPCR auf die Expression von PD-1, PD-L1, PD-L2, CD4, CD8 und Foxp3 untersucht und die erhaltenen Daten statistisch im Hinblick auf ihre prognostische Signifikanz analysiert.

Ergebnisse: Nahezu alle Tumorgewebe (90,5%) zeigten T-Zell-Infiltrationen, wovon 58% PD-1 positive T-Zellen aufwiesen. Für CRC-Patienten mit PD-1 positiver T-Zell-Infiltration ergaben sich gegenüber PD-1 T-Zell-negativen Patienten gesteigerte PD-L1-Expressionsspiegel. Erhöhte PD-L1/PD-L2-Expression in den Tumorgeweben zusammen mit einer starken PD-1-positiven T-Zellinfiltration war in den betroffenen Patienten mit einer schlechten Prognose assoziiert (p<0.001). In der multivariaten Analyse erwies sich die tumorvermittelte PD-L Expression als unabhängiger prognostischer Faktor in den untersuchten kolorektaklen Karzinomen.

Schlussfolgerung: Die hier vorgestellten klinischen Daten belegen erstmals einen Zusammenhang zwischen der PD-L-Expression und Tumorprogression im kolorektalen Karzinom. Die PD-L1-Expression innerhalb des Tumors führt über negative Signalgebung der infiltrierenden PD1 positiven CD4 und CD8 T-Zellen zur Herunterregulierung der Tumorimmunantwort. Diese Studie verdeutlicht damit die Bedeutung therapeutischer Strategien des PD-1/PD-L1 Signalwegs im CRC und unterstützt notwendige klinische Studien mit dem neuen PD-L1 Antikörper eingefügt in bisherige chemotherapeutische Protokolle bei CRC-Patienten.