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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Gesichtsrekonstruktion bei Hemiatrophia faciei (M. Romberg) mit mikrochirurgischen Transplantaten

Meeting Abstract

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  • Eva Gudewer - Klinikum Oldenburg, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie/Plastische Operationen, Oldenburg
  • Marcin Kos - Klinikum Oldenburg, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie/Plastische Operationen, Oldenburg
  • Gerd Popken - Klinikum Oldenburg, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie/Plastische Operationen, Oldenburg
  • Artun Atac - Klinikum Oldenburg, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie/Plastische Operationen, Oldenburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch315

doi: 10.3205/14dgch315, urn:nbn:de:0183-14dgch3156

Published: March 21, 2014

© 2014 Gudewer et al.
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Einleitung: Bei Hemiatrophia faciei progressiva entwickeln die betroffenen Patienten eine einseitige Atrophie des Gesichtes. Die Ursache der Erkrankung ist nicht geklärt. Sie beginnt im späten Kindes oder Jugendalter und ist in der Regel selbstlimitierend. Die fortschreitende Atrophie kann alle Gewebestrukturen betreffen. Viele betroffene Patienten empfinden aufgrund der sichtbaren Gesichtsdeformierung eine sehr starke psychische Belastung und wünschen sich eine ästhetische Verbesserung.

Material und Methoden: Im Klinikum Oldenburg wurden seit Januar 2007 bei 3 weiblichen Patienten mit M. Parry-Romberg mikrochirurgische Transplantate zur Rekonstruktion des Gesichtes durchgeführt. Zwei Aufbauplastiken erfolgten mit einem Latissimus dorsi Lappen, ein Gewebetransfer mit einem Leistenlappen. Die Entnahme der Transplantate erfolgte in Rückenlage. Durch einen Face lift Zugang konnten die entepithelisierten und partiell segmentierten Transplantate positioniert und fixiert werden. Quer- oder Längsinzision im subkutanenn Fettgewebe der Latissimus dorsi Transplantate ermöglichten eine Unterteilung und Positionierung in mehreren Segmenten. Es wurde jeweils ein sicherer Gefäßanschluss in End-zu-Seit Technik an die großen Halsgefäße (A. carotis externa und V. jugularis interna) gewählt.

Die Operationstechniken und Ergebnisse der Gesichtsrekonstruktionen werden mit Fotodokumentationen anschaulich dargestellt (Abbildung 1 [Abb. 1]). Zusätzlich wird auf das perioperative Betreuungsmanagement eingegangen.

Ergebnisse: Die Entnahmedefekte ließen sich mit einer Dehnungsplastik primär verschließen. Die Anschlussgefäße ACE und VJI erwiesen sich als sehr sicher. Durch die sehr oberflächliche Epithelabtragung konnte das subkutane Bindegewebe erhalten bleiben. Alle 3 Transplantate konnten gut im Transplantatbett positioniert werden und sind komplikationslos eingeheilt. Die Patienten sind mit dem ästhetischen Resultat sehr zufrieden.

Schlussfolgerung: Der Latissimus dorsi- und der Leisten-Lappen sind sehr vielseitige Transplantate. Der Gefäßstiel ist ausreichend lang, ggf. ist die Verwendung eines Veneninterponates möglich. Beide Transplantate können in Rückenlage zügig entnommen werden. Der primäre Verschluss des Entnahmedefektes gelingt sowohl beim Latissimus dorsi Lappen als auch beim Leistenlappen primär mit einer Dehnungsplastik. Die verbleibenden Narben sind in der Regel von Kleidung bedeckt und wenig auffällig. Wegen des großen Kalibers der Anschlussgefäße sind die Transplantate sehr sicher. Durch den Facelift-zugang verbleiben auch im Gesicht keine sichtbaren Narben. Der N. Facialis kann bei dieser Op-Methode sicher geschont werden.