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Beeinflusst die Porosität der Netze das klinische Outcome in der endoskopischen Leistenhernienchirurgie? – Ergebnisse des Herniamed Registers
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Published: | March 21, 2014 |
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Einleitung: In einigen prospektiv randomisierten Studien konnte für die endoskopische Versorgung von Leistenhernien ein Vorteil zugunsten der Verwendung leichtgewichtiger Netze erhoben werden. Neuere Klassifikationen berücksichtigen jedoch in erster Linie die Porosität der Netze.
Material und Methoden: Die Auswertung der Ergebnisse des Herniamed Registers erfolgte demzufolge anhand der Unterteilung in groß- bzw. kleinporige Netze. Hierzu wurden alle Leistenhernien, die in TAPP- bzw. TEP-Technik versorgt wurden, analysiert.
Ergebnisse: Von insgesamt 64401 erfassten Leistenhernien wurden 35500 in endoskopischer Technik versorgt. In 3566 Fällen (10%) wurde ein kleinporiges Netz, in 31934 Fällen (90%) ein großporiges Netz verwendet. Postoperative Schmerzen gaben 61% der Patienten mit kleinporigem und 55% der Patienten mit großporigem Netz an. Ein Jahr nach Leistenhernien-Operation hatten 6% aller Patienten (84/1352 resp. 734/11814), unabhängig von der Gruppenzugehörigkeit, Schmerzen in Ruhe und 141/1352 (11%) bzw. 1433/11814 (12%) Schmerzen bei Belastung. Hierbei betrug das Ein-Jahres-Follow-up 72%. In 18/1777 (1,0%) Fällen trat ein Rezidiv in der Gruppe der kleinporigen und in 182/15421 (1,2%) Fällen bei den großporigen Netzen auf.
Schlussfolgerung: Überwiegend werden inzwischen großporige Netze zur endoskopischen Leistenhernienversorgung verwendet. Legt man die Klassifikation anhand der Porosität zugrunde, so zeigt sich kurzfristig ein Vorteil zugunsten der großporigen Netze. Nach einem Jahr unterscheidet sich bei vergleichbarer Rezidivrate die Schmerzrate jedoch nicht mehr.