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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Chronischer viszeraler Mehrgefäßverschluss bei terminal niereninsuffizienten Patienten – Zwei Fallvorstellungen

Meeting Abstract

  • Stefan Rüth - Klinikum Augsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Augsburg
  • Michael Hoffmann - Klinikum Augsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Augsburg
  • Giesbert Leissner - Klinikum Augsburg, Klinik für Radiologie und Neuroradiologie, Augsburg
  • Hans-Kees Bruijnen - Klinikum Augsburg, Klinik für Gefäßchirurgie, Augsburg
  • Matthias Anthuber - Klinikum Augsburg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Augsburg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch147

doi: 10.3205/14dgch147, urn:nbn:de:0183-14dgch1472

Published: March 21, 2014

© 2014 Rüth et al.
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Text

Einleitung: Terminal niereninsuffiziente Patienten entwickeln im Langzeitverlauf vor oder nach Nierentransplantation in verschiedenen Gefäßprovinzen teils akute, überwiegend jedoch chronische Probleme.

Material und Methoden: Wir berichten über zwei Fälle von relativ jungen Patienten mit vaskulären Problemen im mesenterialen Stromgebiet.

Ergebnisse:

Fall 1: 51-jährige Patientin mit Aszendenskarziom neun Jahre nach Nierentransplantation (Schrumpfnieren bds. bei Nierenarterienstenosen bds.) mit stabiler Transplantatfunktion: Bei der elektiven onkologischen Kolonresektion fand sich ein Verschluss von Truncus cöliacus und A. mesenterica superior mit retrograder Versorgung beider Gefäßsysteme über die Marginalarterie der rechten Flexur aus Kollateralen der A. mesenterica inferior. Zur onkologischen Hemikolektomie rechts erfolgte simultan die Revaskularisierung der peripheren A. mesenterica superior durch einen Bypass aus dem A. mesenterica inferior Gebiet mit unkompliziertem weiteren Verlauf.

Fall 2: 46-jähriger Patient mit terminaler Niereninsuffizienz (Nierenbeckenabgangsstenosen bds.), Transplantationskandidat, Dialyse seit 4 Jahren: Bei einer Laparoskopie unter der Verdachtsdiagnose Appendizitis fand sich eine Cöcumgangrän letztlich auch histologisch unklarer Ätiologie. Therapeutisch erfolgte die Hemikolektomie rechts. Der postoperative Verlauf war zunächst unkompliziert. Neun Monate später war die erneute Laparotomie bei akutem Abdomen erforderlich. Es fand sich eine Perforation des Kolon transversums knapp aboral der Ileotransversostomie. Intraoperativ wurde der Verschluss des Tr. cöliacus und A. mesenterica superior klinisch diagnostiziert. Es erfolgte die Nachresektion der Anastomose mit Neuanlage. Die postoperative Angiographie zeigte einen nicht rekanalisierbaren Verschluss aller drei viszeralen Gefäßstämme mit Kollateralversorgung aus beiden Aa. iliacae internae. Die interventionelle Therapie bestand in PTA und Stentimplantation in A. iliaca communis Stenosen bds.. Der postoperative Verlauf war ungestört. Angesichts der kritischen Gefäßsituation wurde der Patient als ungeeignet für eine Nierentransplantation angesehen.

Schlussfolgerung: Beide Fälle werden mit angiographischem und intraoperativem Bildmaterial dargestellt und anhand aktueller Literatur diskutiert.