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131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

25.03. - 28.03.2014, Berlin

Konturausgleich bei angeborener Fehlbildung der Brustwand: Custom-made Silikonimplantate und Lipofilling

Meeting Abstract

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  • Stephan Frantzen - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für plastische und ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin
  • Uwe von Fritschen - Helios Klinikum Emil von Behring, Klinik für plastische und ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 131. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 25.-28.03.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dgch043

doi: 10.3205/14dgch043, urn:nbn:de:0183-14dgch0434

Published: March 21, 2014

© 2014 Frantzen et al.
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Einleitung: Pectus excavatum und Fehlanlagen der M. pecoralis maj. sind die häufigsten anlagebedingten Fehlbildungen des männlichen Thorax. Bei knöcherner Deformierung mit cardiopulmonaler Dekomprimittierung sind Osteotomie oder die „OP nach Nuss“ der Goldstandard. Dies ist nur in 5 % der Fälle erforderlich.

In letzter Zeit haben sich zunehmend Silikongelimplantate etabliert. Problematisch sind diese bei der Korrektur von proximalen muskulären Defiziten bei schlanken männlichen Patienten mit erheblichem Volumenbedarf. Bei der Frau bezeichnet das Poland-Syndrom das einseitige Fehlen der Brust und des M. pectoralis maj. Beim Amazonen-Syndrom handelt es sich um das alleinige, einseitige Fehlen der Brustdrüse. Beide weiblichen Fehlbildungen wurden bisher meist mit Silikonimplantaten behandelt.

Material und Methoden: In den letzten zwei Jahren haben wir acht männliche und neun weibliche Patienten mit einer Deformität der Brustwand behandelt. Drei Patienten wiesen eine Pectoralisaplasie und fünf eine Trichterbrust auf. Fünf Patienten erhielten maßgefertigte Silikonimplantate. Zwei Patienten Eigenfetttransplantationen. Bei sämtlichen weiblichen Patientinnen (6 Poland-Syndrom/ 3 Amazonen-Syndrom) wurde eine Eigenfetttransplantation durchgeführt.

Ergebnisse: Bei einem Patienten wurde durch einen Infekt eine zusätzliche OP notwendig. Bei den meist schlanken Patienten wurde bei einem Patienten nach erfolgloser Eigenfetttransplantation ein Verfahrenswechsel notwenig. Dabei wurde ein maßgefertigtes Silikonimplantat verwendet. Die übrigen Patienten boten keinerlei Erfolgsaussichten für eine Eigenfetttransplantation, so dass initial ein Silikonimplantat verwendet wurde. Bei den weiblichen Patientinnen wurden nach 2-3 Operationen sehr gute Ergebnisse erreicht.

Schlussfolgerung: Die aufgezählten Alternativen zur Korrektur angeborener Brustwanddeformitäten stellen individuell abgestimmte und weniger invasive Behandlungsmethoden dar. Der Klinikaufenthalt ist kürzer, weitere Oerationen meist nicht notwenig. Bei narbensparender Technik ist auch das ästhetische Ergebnis sehr ansprechend.

Ziel ist bei allen Operation ist ein ästhetischer Ausgleich des Defektes. Aus diesem Grund sind hohe Anforderungen an die Verfahrenssicherheit unerlässlich.