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Schnittstellen von hausärztlicher und zahnärztlicher Versorgung – qualitative Expertenbefragung zur interdisziplinären Zusammenarbeit
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Published: | September 11, 2014 |
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Hintergrund: Hausärzte und Zahnärzte sind wichtige Akteure für die ambulante Gesundheitsversorgung. Beide sind häufig erste Ansprechpartner bei ganz unterschiedlichen Gesundheitsanliegen. Insbesondere Patienten mit chronischen Erkrankungen können von einer guten Abstimmung beider Fachgebiete profitieren. Inwieweit Patienten im gegenseitigen Austausch behandelt werden und welche Themen bei der Kooperation zwischen den Arztgruppen wichtig sind, ist bisher allerdings kaum untersucht.
Studienfrage: Wo werden von beiden Fachgruppen Schnittstellen gesehen und welche Erkrankungen und Versorgungssituationen werden für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit als wichtig erachtet?
Methoden: Es wurden qualitative Experteninterviews durchgeführt. Je acht Haus- und Zahnärzte wurden anhand eines komplementär entwickelten teilstrukturierten Interviewleitfadens befragt. Die aufgezeichneten Interviews wurden transkribiert. Die Auswertung erfolgt nach der Methode der zusammenfassenden Inhaltsanalyse nach P. Mayring.
Ergebnisse: Beide Facharztgruppen benennen übereinstimmende Schnittstellen. Neben der oralen Antikoagulation („Bridging“) und der Versorgung von Patienten in Pflegeheimen wird die Betreuung von Patienten mit Diabetes bzw. anderen chronischen Erkrankungen genannt. Weitere Schnittstellen werden bei der Parodontoseprophylaxe, bei Kopfschmerzen und bei Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich gesehen. Beide Berufsgruppen beklagen allerdings das Fehlen standardisierter Vorgehensweisen, beispielsweise auch in Leitlinien. Bestehende Kooperationen werden lediglich informell geschlossen. Es besteht aber bei beiden Arztgruppen der Wunsch nach mehr fachübergreifendem Austausch.
Diskussion: Hausärzte und Zahnärzte sind über die Maßnahmen des jeweils anderen Fachs häufig nur partiell informiert. Eine intensivere Zusammenarbeit könnte dazu beitragen, die Versorgung bei einzelnen Krankheitsbildern zu verbessern. Hier ist die Entwicklung und Evaluation entsprechender Modellprojekte zur fachübergreifenden Kooperation wünschenswert.