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32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014)

15.01. - 18.01.2014, Arosa, Schweiz

Erste Erfahrungen mit dem Hämostyptikum 4DryField im Verbrennungszentrum Aachen

Meeting Abstract

  • J. P. Stromps
  • S. Bohr
  • M. Vogt
  • H. O. Rennekampff
  • N. Pallua

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014). Arosa, Schweiz, 15.-18.01.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dav29

doi: 10.3205/14dav29, urn:nbn:de:0183-14dav299

Published: June 18, 2014

© 2014 Stromps et al.
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Hintergrund: Chirurgische Blutungen stellen gerade im Bereich der Verbrennungsmedizin aufgrund der häufig großen Wundflächen ein alltägliches klinisches Problem dar.

In diesem Zusammenhang bieten verschiedene hämostatische Polysacharide einen neuen Therapieansatz. Das Prinzip dieser in Pulverform erhältlichen Hämosytptika besteht in der osmotischen Aufnahme von Wundflüssigkeit, wodurch sich ein flächenhaftes, fibrinhaltiges Blutkoagelnetz ausbildet und so die Wunde verschließt. Ein neuartiger, rein pflanzlicher Vertreter ist 4DryField PH® (Dahlhausen GmbH, Köln, Germany) welches seit Mai 2012 in Deutschland zur Behandlung blutender chirurgischer Wunden als Medizinprodukt zugelassen ist. Von Seiten des Herstellers werden, neben der Pyrogen- und Allergenfreiheit, die Fließeigenschaften des Pulvers sowie die einfache und sichere Applikation während chirurgischer Eingriffe hervorgehoben.

Wir haben uns daher mit der Frage beschäftigt in wieweit die Anwendung von 4DryField bei Verbrennungspatienten mögliche Komplikationen wie einen Hb-Abfall, perioperative Kreislaufinstabilität und daraus resultierende Folgen verhindern oder verbessern kann.

Methoden: In einer retrospektiven klinischen Studie am Verbrennungszentrum des Uniklinikums der RWTH Aachen wurden bisher 8 Patienten (n=8) seit Mai 2013 mit dem Hämostyptikum 4DryField behandelt. Die Anwendung erfolgte dabei primär im Bereich von tangentialen und epifaszialen Nekrektomiewunden sowie im Bereich von Spalthautentnahmestellen.

Es erfolgte eine vorläufige Auswertung im Hinblick auf Hb-Verlauf, mögliche Nachblutungen und EK-Verbrauch sowie die Krankenhausverweildauer. Diese Daten wurden mit einer Kontrollgruppe von Patienten, welche ohne 4DryField therapiert wurden, verglichen.

Resultate: Anhand erster Ergebnisse aus unserer Studie möchten wir die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und eigenen Erfahrungen mit 4DryField in der Verbrennungschirurgie vorstellen. Um genauere Aussagen treffen zu können ist eine größere Anzahl von Patienten sowie ein direkter Vergleich mit Daten anderer Hämostypka geplant.

Schlussfolgerung: Anhand unserer bisherigen Datenlage sind wir jedoch derzeit der Meinung, dass Hämostyptika wie 4DryField eine sinnvolle Ergänzung im Bereich der Verbrennungschirurgie darstellen.