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Geschlechtsspezifische Unterschiede in klinischen und pathologischen Parametern sowie im Überleben von operativ therapierten Nierenzellkarzinom-Patienten – Eine Analyse der multizentrischen CORONA-Datenbank
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Published: | April 23, 2013 |
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Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war die Erfassung geschlechtsspezifischer Unterschiede in klinischen und pathologischen Kriterien bei Patient emit operativ behandeltem Nierenzellkarzinom (RCC) und die Analyse eines möglichen prognostischen Einflusses des Parameters Geschlecht auf das krankheitsfreie Überleben (DSS) und Gesamtüberleben (OS) der Patienten basierend auf Daten einer umfassenden multizentrischen Datenbank (CORONA - Collaborative Research on Renal Neoplasms Association).
Methodik: Die Datenbank inkludierte 6,234 RCC-Patienten aus 10 Zentren in Europa und den USA, die mittels radikaler Nephrektomie oder partieller Nephrektomie therapiert worden waren. Geschlechtsspezifische Unterschiede in den einzelnen klinischen und pathologischen Parametern wurden erfasst. Zusätzlich erfolgten multivariable Cox-Regressions-Analysen, um den Einfluss der verschiedenen Parameter auf das DSS und OS der Patienten zu erfassen. Das mediane Follow-up betrug 59 Monate (IQR 30-106).
Ergebnis: 3,751 Patienten der Studiengruppe waren männliche Patienten (60.2%), die signifikant jünger bei Diagnosestellung waren als weibliche Patienten und signifikant häufiger nierenerhaltend operiert wurden als Frauen. Signifikant häufiger fanden sich bei männlichen Patienten hochgradigere Tumore und simultane Metastasierung. Während Tumorgröße und pTN-Stadien sich nicht signifikant zwischen den beiden Geschlechtern unterschieden, wurden klarzellige und chromophobe RCC seltener und papilläre RCC häufiger bei Männern diagnostiziert. Das Geschlecht beeinflusste außerdem signifikant unabhängig das DSS (HR 0.75, p< 0.001) und das OS (HR 0.80, p< 0.001) mit einem Benefit für weibliche Patienten. Der Einschluss des Parameters Geschlecht in multivariable Modelle führte jedoch nicht zu einer signifikanten Verbesserung der Vorhersagegenauigkeiten der multivariablen Modelle für das DSS (0.868 to 0.870, p=0.628) und das OS (0.775 to 0.777, p=0.522).
Schlussfolgerung: Die vorliegende Studie demonstriert deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede sowohl in klinischen und pathologischen Parametern als auch in hinsichtlich des Outcomes der Patienten mit einem besseren DSS und OS für Frauen im Vergleich zu Männern. Dieser Vorteil bleibt selbst dann bestehen, wenn nur Patienten mit einem klarzelligen RCC oder nur M0-Patienten in die Evaluation einbezogen wurden.