Article
Pulssynchroner Tinnitus aurium als Erstsymptom einer duralen arteriovenösen Fistel
Search Medline for
Authors
Published: | April 15, 2013 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Ein pulssynchroner, objektivierbarer Tinnitus aurium kann ein Anzeichen für das Vorliegen einer Blutgefäßerkrankung mit Strömungsturbulenzen in Innenohrnähe sein.
Fallbericht: Wir berichten über einen 21-jährigen Mann mit einem seit 4 Monaten bestehenden pulssynchronen und lageabhängigen Tinnitus aurium linksseitig, vor allem im Liegen. Bei klinisch unauffälliger Ohrmikroskopie ließ sich links retroaurikulär ein deutliches Strömungsgeräusch auskultieren. Audiometrisch fand sich eine Tiefton-betonte Schallempfindungsschwerhörigeit rechts bis maximal 40 dB bei 0,25 kHz bei Normakusis der Gegenseite. Das auswärtig durchgeführte cerebrale MRT hatte keine Auffälligkeiten gezeigt. Im der MR-Angiographie war bei früher venöser Füllung des Sinus sigmoideus der Verdacht auf eine durale arteriovenöse Fistel gestellt worden. In der digitalen Subtraktionsangiographie bestätigte sich das Vorliegen einer duralen arterio-venösen Fistel des Sinus sigmoideus links. Vom Patienten wurde aufgrund seines Beschwerdedruckes wurde eine Embolisation der Fistel gewünscht und von den Kollegen der Neuroradiologie durchgeführt. Der Tinnitus aurium bestand unmittelbar nach dem Eingriff nicht mehr. Das postoperative Reintonaudiogramm zeigte eine Normakusis beidseits. Ein halbes Jahr nach dem Eingriff ist eine digitale Substraktionsangiographie zur Kontrolle geplant.
Diskussion: Ein objektiver Tinnitus kann durch eine arterio-venösen Fistel im Durabereich ausgelöst werden. Hinweise liefert die frühe venöse Füllung im MRT. Je nach Grad der Beschwerden und Symptome ist ein Fistelverschluss durch neuroradiologische Intervention möglich, wie in unserem Fall mit Coils.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.