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Erstdiagnose eines Glomustumors durch Tympanoskopie aufgrund fehlender Detektierbarkeit in der präoperativen Bildgebung
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Published: | April 15, 2013 |
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Eine 48-jährige Patientin leidet seit 8 Jahren unter einem starken Ohrgeräusch auf der rechten Seite. Bereits zu Beginn der Erkrankung und bei der ersten Vorstellung beschreibt die Patientin das Ohrgeräusch als pulssynchron. Obwohl der mikroskopische Trommelfellbefund zunächst keine Auffälligkeiten zeigte, wird gleich am Anfang eine organpathologische Genese des Ohrgeräusches vermutet.
Die anschließend durchgeführte CT bzw. MRT-Untersuchung zeigte keine Auffälligkeiten des Felsenbeins bzw. des Mittelohrs, weshalb der Patientin zunächst eine Verlaufskontrolle angeboten wurde.
Da das Ohrgeräusch immer weiter zunahm und sich eine leichte Schallleitungsschwerhörigkeit entwickelte, wird die Patientin zur Weiterdiagnostik 2011 in unserer Klinik vorgestellt. Die Otoskopie zeigte auch bei uns keinen deutlichen pathologischen Befund, sodass im Rahmen der Abklärung zunächst eine Tympanoskopie von uns empfohlen wurde. Bei der Tympanoskopie zeigte sich ein fleischiger vulnerabel blutender Tumor am Promontorium.
Der perioperativ gestellte Verdacht auf einen Glomustumor konnte histologisch bestätigt werden. Daraufhin wurde die Patientin zunächst angiographiert und, nachdem ein Glomustumor mit direkter Verbindung zur A. carotis festgestellt wurde, erfolgte eine Embolisation des Tumors. Anschließend konnte unter Erhaltung der Kette der Tumor chirurgisch saniert werden.
Dieser interessante Fall zeigt, dass bei einem begründeten Verdacht, trotz eines unauffälligen bildgebenden MR bzw. CT- Felsenbeinbefundes, eine Exploration des Mittelohrs unter Umständen zielführend ist.
Der Erstautor gibt keinen Interessenkonflikt an.